Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2022 2 Aug

From California to Texas

von: ijb Filed under: Blog | TB | 7 Comments

 

 

 

 

In Texas ist bekanntlich alles größer als anderswo; so prahlt diese kleine Stadt hier mit der weltgrößten Erdnuss am Ortseingang. Im Fernsehen, hier im Motel dieser abgelegenen Kleinstadt, deren Namen der bzw. die geneigte Leser/in innerhalb von drei Minuten eh wieder vergessen würde, lief eben der Western „Santa Fe“ von 1951 (Foto 1); gedreht wurde er allerdings nicht in New Mexico, sondern in Arizona (Bild 4). Dazu: Wein aus California, vom Gut eines (ehemaligen?) Filmregisseurs. Im Anschluss läuft nun „Jeremiah Johnson“, 1972 der überhaupt erste Western im Programm des Filmfestivals in Cannes (im Wettbewerb!); er weist einige offenkundige Parallelen zum Film „The Revenant“ auf – jede Wette, Iñarittú hat den auch gesehen. „Jeremiah Johnson“ sollte ein Western von Sam Peckinpah mit Clint Eastwood werden, doch die beiden verstanden sich nicht und verließen das Projekt. Eastwood drehte stattdessen dann „Dirty Harry“; sein Ersatz Robert Redford brachte Sydney Pollack an Bord und setzte durch, dass der Film teuer „on location“ (im Winter!) in zahllosen Orten in Utah, u.a. in und bei St. George (wo ich vor zwei Wochen Foto 2 gemacht habe) in Utah und dem nahegelegenen, (heute) besucherstarken Zion-Nationalpark gedreht wurde. Die Produktion war wohl eine unglaubliche Herausforderung, Pollack verpfändete schließlich sein Haus, damit der Film fertig gestellt werden konnte – aber am Ende müssen die Einspielergebnisse wohl das 15-fache des Budgets gewesen sein. Und man bekommt etliche, oft spektakuläre, utah-typische Orte in dem Film zu sehen.

Auch wenn in Utah fünf der bekanntesten und attraktivsten Nationalparks gibt, wirkt das ganze Land auf mich ohnehin jedes Mal wie ein einziger, riesiger Nationalpark. Man kann wirklich überall herumfahren und wird ausschließlich attraktive Landschaften und einige der eindrucksvollsten Straßen (Bild 5, Scenic Byway 12) überhaupt finden. Für mich ist es immer wieder eine große Freude, durch dieses Land zu fahren, das abseits der Großstadtregion Salt Lake / Provo weitestgehend recht menschenleer ist und fast keine weiteren Städte zu bieten hat. Doch auch hier in Texas (Bild 6) gibt es endlose, beeindruckende Landschaften und die Möglichkeit, während langen Autofahrten kaum andere Verkehrsteilnehmern zu begegnen.

 

 

 

This entry was posted on Dienstag, 2. August 2022 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

7 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    You‘re traveling those roads I should have travelled a long time ago. I call a lot of these areas „movie landscapes“ cause I know the vibes and sights and „patterns of space“ from cinema. Every day a road movie.

    Und dann, da sind sie doch, und gerade in Texas: AMERICA FIRST. Die tumbe Gefolgschaft des Psychopathen. Aber es soll auch gute Menschen in Texas geben, erzählte Lucinda Williams vor Jahr und Tag auf einem Konzert in Köln.

  2. Jochen:

    Brilliant pictures.

  3. ijb:

    An einer Stelle (irgendwo ganz woanders) habe ich auch eine „Installation“ gesehen, die besagte „Thank you Trump! You made America great!“ Ich habe nur nicht schnell genug angehalten und ein Foto gemacht.

    Weitere ausgewählte Fotos müssten hier zu sehen sein.

  4. Olaf Westfeld:

    Tolle Fotos und Text! Gibt es einen besonderen Soundtrack auf der Fahrt?

  5. ijb:

    Hi Olaf – häufig höre ich unterwegs immer mal wieder Musik von Leuten, die tatsächlich aus der Gegend kommen. Also hier in Louisiana passt natürlich Lucinda Williams sehr gut, zumal wir in Lake Charles auch kurz Halt gemacht haben. In ihren Songs kommen immer wieder so viele Orte aus dieser Gegend vor.

    Spaßeshalber hab ich auf dem Weg nach Houston auch mal ein paar Nummern von ZZ Top angemacht. Bruce Springsteen geht auch immer sehr gut hier! (Ich hab einige der Podcast-Episoden mit Barack Obama und seine Gespräche etwa mit Marc Maron noch einmal angehört.)

    Das neue Album von Beyoncé ist übrigens sehr gut! (Sie kommt ja auch aus Houston.)

    Aber sonst höre ich auf längeren Autofahrten oft auch Podcasts / Gespräche und Radiosendungen, z.B. Marc Marons meist hochinteressante Gespräche etwa mit Michael Mann oder zuletzt Jerry Harrison (von Modern Lovers und Talking Heads). Oder immer wieder auch NPR „Fresh Air“, wo es so viele wertvolle Interviews gibt (zuletzt mit Al Green, der in Memphis eine eigene Kirche hat).

  6. Jochen:

    WTF with Marc Maron

    ;)

  7. ijb:

    @Jochen (etc.)

    Ja, genau!

    Die Episoden mit Bonnie Raitt und Trombone Shorty (passend zu New Orleans) hab ich mit Vergnügen angehört; war dann auch sehr neugierig auf ihre jeweiligen neuen Alben – die ich allerdings leider bis jetzt noch nicht gehört habe.

    Die Episoden mit Sandra Oh, Zazie Beetz, Phil Tippett und vor allem Rosie Perez und Mira Sorvino sind auch stark bis sehr intensiv/ eindringlich. Und Flea hat mich sehr überrascht – als jemandem, der die Red Hot Chili Peppers bislang als egal bis nervig erlebt hatte. Sehr guter Typ!

    Schon ein bisschen älter, aber auch sehr hörenswert: Die Episoden mit Javier Bardem, John Mellencamp, Jesse Plemons.


Manafonistas | Impressum | Kontakt | Datenschutz