Brian Eno torna all’album cantato come non gli capitava da Another Day On Earth. Si tratta di FOREVERANDEVERNOMORE e, come possiamo intuire dal titolo, i riferimenti all’attuale emergenza climatica sono puramente voluti. Proprio come grevi sono i toni di There Were Bells, il primo estratto, brano su commissione scritto assieme al fratello Roger per l’Acropoli di Atene e presentato in un particolare giorno d’estate del 2021 con 45 gradi all’ombra e incendi imperversare non lontano dal luogo della cosiddetta “nascita della civiltà occidentale”.
»Wie jeder andere auch – nur die meisten Regierungen der Welt offenbar ausgenommen – habe ich über unsere prekäre, aussichtslos werdende Zukunft nachgedacht. Diese Musik ist das Ergebnis solcher Gedanken. Richtiger wäre zu sagen, ich habe darüber gefühlt und die Musik ist aus diesen Gefühlen entstanden. Denjenigen unter uns, die solche Gefühle kennen, ist klar, dass sich die Welt in einem rasanten Tempo wandelt und dass große Teile von ihr für immer verschwinden … daher der Albumtitel.
Das sind hier keine Propagandalieder, die einem das Denken und Verhalten vorschreiben wollen. Eher bin ich in den Songs meinen eigenen Gefühlen nachgegangen. Die Hoffnung ist, dass Ihr, die Hörerinnen und Hörer, sie als Einladung versteht, Eure Erlebnisse und Überlegungen zu teilen. Ich konnte mich lange nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass wir Künstler eigentlich Gefühlskrämer sind. Gefühle sind subjektiv. Die Wissenschaft geht ihnen aus dem Weg – schwer zu quantifizieren und zu vergleichen.
Aber ›Gefühle‹ sind der Ursprung von Gedanken und auch deren ständiger Begleiter. Bei Gefühlen reagiert der ganze Körper, noch bevor das Bewusstsein sich einschaltet, als blicke man durch einen Weitwinkel, der viel mehr wahrnimmt, als der Verstand bewusst registriert. Die Kunst ist der Ort, an dem wir beginnen, uns mit solchen Gefühlen vertraut zu machen, an dem wir sie uns vor Augen führen und aus ihnen lernen – lernen, was wir mögen und was nicht. Sie wird zum Ausgangspunkt für Gedanken, die zu Taten führen können.
Kinder lernen durchs Spielen; Erwachsene spielen durch Kunst. Kunst gibt uns den Raum, Gefühle ›zu haben‹, allerdings gibt es da einen Aus-Schalter: Ein Buch kann zugeklappt werden, eine Galerie verlassen. Kunst ist also ein sicherer Ort für unsere Gefühle – die glücklichen, aber auch die schwierigen. Manchmal geht es bei diesen Gefühlen um etwas, nach dem wir uns sehnen, manchmal um etwas, das wir meiden.
Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass es nur eine einzige Hoffnung gibt, um unseren Planeten zu retten – wir müssen beginnen, ihm mit anderen Gefühlen zu begegnen. Vielleicht, indem wir uns erneut bezaubern lassen von dem Wunder des Lebens; vielleicht, indem uns mit Trauer oder gar Scham erfüllt, was wir bereits verloren haben; vielleicht, indem wir begeistert sind von den Herausforderungen, vor denen wir stehen, und den Möglichkeiten, die sich uns noch immer eröffnen könnten. Kurz gesagt, wir müssen uns neu verlieben, aber diesmal in die Natur, und auch das Menschenwerk, und unsere Hoffnung auf die Zukunft.«
Brian Eno