Manafonistas

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2022 17 Jan

Straßen ins Nichts

von: Lajla Nizinski Filed under: Blog | TB | 4 Comments

 

 
 

Bruma heißt auf Deutsch Nebel. Er kann hier plötzlich auftreten und ins Nichts führen. Heidegger spricht von „in das Nichts hineingehalten.“ Das Sein erlebe ich im Bruma aber besonders intensiv. Das vollkommene Nichts assoziiere ich mit dem Schwarz von Malewitsch. Im Bruma gibt es immer eine Ahnung von Licht, eine Schärfung der Sinne im „leeren“ Raum. Die Zeit gewinnt an Bedeutung. Es gilt abzuwarten, wann der erste Schritt zu wagen ist. Die Leere auszuhalten, bis sich die Tafeln mit farbigen Teilchen füllen, ist ein magisches Spektakel.

 

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4 Comments

  1. Susanne Wolter, Sylter Lesekreis:

    Nebel, Nieselregen, Wind, Temperaturen um den Gefrierpunkt. Es ist ungemütlich auf Sylt, besonders abends. Vier Jugendliche spazieren durch die Fußgänger­zone von Westerland, unterhalten sich über Plastik­Strohhalme und Schulaufgaben. Es ist so leise, dass man sie auf 50 Meter Abstand hören kann. Sie machen kurz am Kino halt, doch sie können nur die Filmplakate betrachten.

    Das Kino ist geschlossen, teilt ein Zettel an der Glastür mit. Eine ältere Dame huscht im Rollator vorbei, sie kommt von einem Spaziergang am Strand. „Ich lese gar keine Nachrichten mehr“, sagt sie. „Das kommt alles vom Massen­tourismus.“

    Die Inselruhe lastet auf manchen Menschen schwer. Das liegt nicht nur daran, dass der Januar der tote Monat ist und es kaum Touristen an die raue Nordsee zieht. Jeder sechzehnte Insulaner ist in Isolation oder Quarantäne.

  2. Lajla Nizinski:

    Sylt ist meine Lieblingsinsel in Deutschland.

    Das hier beschriebene Sylter Wetter kenne ich gut und mag es. Als wir unser erstes Manatreffen auf Sylt hatten, meinte Martina zu meinem Outfit: das sei ja schon etwas älter. Tatsächlich hatte ich mein oldenglishrainjacket on.

    „Everywhere you go, don’t forget to take the weather with you“.

  3. Martina Weber:

    Ich hatte es aber nicht so negativ gemeint, Lajla, wie es hier rüberkommt. Ich hatte meine Bemerkung wahrscheinlich auch anders ausgedrückt. Ich finde es gut, wenn Menschen bestimmte Kleidungsstücke jahrezehntelang tragen. Eins meiner ältesten Stücke dürfte mein gelbes Fahrrad-Regencape sein. Klassisch, praktisch und zeitlos, mit dem Modell (aber nicht mit dem Stück) bin ich schon zur Schule gefahren. Ich würde es jederzeit wieder kaufen. Hilft auch durch den „Bruma“.

  4. Lajla:

    Weiß ich doch, Martina, war nur ne launige Reminiszenz an the good old times.


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