Manafonistas

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2021 3 Aug

T. rex

von: Martina Weber Filed under: Blog | TB | 7 Comments

Als Kind hatte ich ein Was-ist-was Buch über Dinosaurier. Vielleicht war das Buch doch nicht aus der Was-ist-was Reihe. Jedenfalls enthielt es Zeichnungen eines magisch-ursprünglichen menschenleeren Zustands der Erdoberfläche mit Urtieren, die körperlich einen stabilen Eindruck machten. Das Aussterben der Dinosaurier wurde als wissenschaftliches Rätsel dargestellt. Ich erinnere mich an das letzte Bild des Buches: Ein einzelner Dinosaurier – normalerweise ein Herdentier – stand traurig im Regen. Ich versuchte mir eine Begegnung mit einem Dinosaurier vorzustellen, kam aber nicht weit. Ich fand nicht einmal einen Quadratmeter Erdoberfläche, der nicht staatlich eingeordnet und verplant war und etwas Ursprüngliches an sich hatte. Vielleicht erinnern sich manche an den Vergleich der Zeitdauer der Erdgeschichte mit einem Tag. War es nicht so, dass der Mensch erst in den letzten Sekunden auftaucht? Wenn man erst einmal anfängt, auf Dinosaurier zu achten, sieht man sie. Zum Beispiel in dem Wendersfilm Paris. Texas. Manchmal  fahre ich mit dem Rad an einem der Dinosaurier vorbei, die vor dem Senckenberg Museum stehen.

 

 

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7 Comments

  1. ijb:

    In dem Film „Nomadland“ gibt es auch eine sehr schöne Szene an einem Dinosaurier.

    Bei meinem Dokumentarfilm „Voice“ hatten der Kameramann und ich die lustige Idee, man könnte doch in eine diese spektakulären Landschaftstotalen aus Norwegen (überbordernd mit rauer, ursprünglichen Naturkraft und -stimmung) nachträglich irgendwo ganz klein zwei computeranimierte Dinosaurier in die Landschaft reinbasteln lassen, unkommentiert. Auf Nachfrage hätten wir einfach geantwortet, „ja, wir haben uns auch gewundert, wo die herkommen“.
    Die Idee war uns dann natürlich doch irgendwie ein wenig zu albern, aber ich stelle mir das nach wie vor doch toll vor. Nicht jede/r würde diese Dinosaurier bemerken, schon gar nicht auf einem kleinen Bildschirm.

    Paris, Texas ist aber auch einer der besten Filme überhaupt. Wahnsinn, was dem Wenders da als Höhepunkt seines (Spielfilm-)Schaffens gelungen ist. Ich hatte es sicher schon mal erwähnt, aber Wenders und seine künstlerische Herangehensweise begleiten mich seit jeher wie eine unterstützende Leitfigur durch mein filmemacherisches Tun. Erst gestern habe ich mich bei einem Förderantrag wieder auf darauf bezogen. Umso wertvoller für mich daher, dass er damals die Rede bei meiner Diplomverleihung gegeben und und die Diplome überreicht hat.
    (Jim Jarmusch und Claire Denis hatten vor ihren Debütfilmen ja als Assistent/in für ihn gearbeitet und sich immer wieder auf diese prägenden Erfahrungen berufen.)

  2. Michael Engelbrecht:

    Dinosaurier haben unter den Manafonisten mehr Freunde als die Band T. Rex – zufällig hörte ich vorhin im Radio meinen Lieblingssong aus Electric Warrior, diesem ziemlich tollen Album der Band. Marc war damals, als das Album rauskam, nur vier Jahre älter, 1971, als die faszinierende Billie Eilish heute ..

  3. ijb:

    Ich mag T.Rex durchaus. Da sie aber wirklich aus einer anderen Zeit stammen – und es Bolan, anders als z.B. Bowie oder Elton, nicht vergönnt war, ein Spätwerk (nicht mal ein „erwachseneres“ Werk, ich meine ab dem Alter von 30) zu kreieren, ist er bei mir als nach seinem Tod Geborener einfach eher eine historische Figur der Popmusik geblieben. So passiert es fast nie, dass ich T.Rex höre. Als junger Mensch waren sie in meinem Elternhaus dennoch ein wenig präsent, zwischen vielen anderen Rockbands der gleichen Generation – Led Zeppelin, McCartney, Rod Stewart, The Who usw, die aber popkulturell halt eher präsent geblieben (und mitgealtert) sind.

  4. Martina Weber:

    Mit dem Titel wollte ich nicht etwa einen Bezug zur Band „T. Rex“ herstellen, die ich nicht kenne. Es ist als Abkürzung gemeint für „Tyrannosaurus Rex“, die vermutlich bekannteste Dinosaurierart. Unter dem Dinosaurier auf dem Foto (im Hintergrund das ehemalige juristische Seminar der Uni Frankfurt) befindet sich folgende Inschrift

  5. Martina Weber:

    Schöne Idee, Ingo, in einen Film einen Dinosaurier im Hintergrund einzubauen. Ich habe neulich in ein Gedicht ein Dinosaurier aus Pappmaché in ein Industriegelände gestellt – und es drin gelassen.

    „Nomadland“ habe ich auf meine to-watch Liste aufgenommen

  6. ijb:

    Ich denke, „Nomadland“ wird dich sehr ansprechen, in vielerlei Hinsicht. Aufgrund der „großen“, intensiven Bilder nordamerikanischer Landschaften ist es ein idealer Anlass für einen Kinobesuch, nachdem die Kinos so lange geschlossen waren.
    Der Film wurde über fünf Monate hinweg gedreht, und das Drehbuch währenddessen immer wieder an neue Gegebenheiten, Orte und Figuren angepasst.

  7. Jan Reetze:

    „Dippy“, hier im Winter. Ich weiß nicht, ob er schon zu Zeiten des „Flashdance“-Drehs dort stand, aber wenn, müsste er im Film zu sehen sein.


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