Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2021 15 Mrz

Valerie

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Tags:  | Comments off

 

Gestern hatte ich in aller Ruhe das neue Album von Valerie June gehört. Und ein interessantes Phänomen erlebt. Auf den ersten Eindruck schien es überproduziert. Zudem musste ich mich an die hohe Stimme gewöhnen. Das gelang mir beim vorigen Album, und jetzt auch wieder. Als ich mich dann durch die Lieder bewegte, von Raum zu Raum, in einem weitreichenden Sammelsurium der Stile – geriet erstmal alles in Schwingung zwischen den Ohren, es zirpte, trommelte leicht, sprühte Pastell mit lauter zart besaiteten Instrumenten – selbst sich rar machende Blasinstrumente (so kommt es mir in der Erinnerung vor) schienen bevorzugt im Hintergrund zu tänzeln. Zusätzlich waren die offiziellen Videos einzelner Songs gar nicht mein Fall, so edel designt. Sollte ich mir erste Krokosse ins Haar flechten? Doch dann kippte alles, was frühe Wahrnehmungen suggerierten: ich konnte mich hineinfallen lassen in den Strom feinziselierter Melodien, die Stimme entwickelt einen anderen Soul, von Song zu Song, es packte mich dermassen, dass die Zeit nur so dahinflog beim zweiten Hören. Zum Beispiel dieser Song: “Two Roads” begins as a soul pastiche but quickly morphs into a gorgeous country song, drenched in honey-sweet pedal steel. The song is about grappling with the consequences of past decisions, with June—like her soft, upper-register vocal hook— sounding lost in the clouds. Auf den Punkt gebracht: All that deepness in the lightness. All those spaces in between. Erstaunlich gute Platte.

 

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