Die Überschrift enthält ein Wortspiel, das eine andere Art, die Worte zu kombinieren, suggeriert. Wenn ich daran denke, wie aufregend der Tag war, als mir der Postbote „Music for Films“ überreichte, 1976, 77, 78 oder 79 – wer will schon Erinnerungen ständig googelnd datieren – nun, das wird im November nicht annähernd vergleichbar sein, wenn „Film Music 1976 – 2020“ ins Haus steht. Ich werde einige Kompositionen ganz gut kennen, andere nicht oder nur wenig, und endlich findet sich Enos wunderbare Lesart von „You don‘t miss your water“ in einer sorgsam kompilierten, und rein instrumentaler, Umgebung wieder. Aber bei allen kleinen Entdeckungen bleibt das Album ein Querschnitt durch vergangene Jahrzehnte, der manche vielleicht anmimieren wird, „Die Mafiosibraut“ oder „The Lovely Bones“ noch einmal anzuschauen. Als ich damals mitbekam, dass Eno ein, zwei Stücke für David Lynchs Sci-Fi-Epos „Der Wüstenplanet“ komponiert hatte, wartete ich ungeduldig, um im Kino grandios enttäuscht zu werden. Entgegen all meiner Erwartung fand ich den Film unsagbar langweilig, und auch Brian konnte da nichts rausreissen. Kam mir da nicht auch sein Sphärengeraune etwas zu sakral vor?! Das Abenteuer seiner ersten Filmmusik wird der Nostalgie eines Rückblicks weichen, und trotzdem werde ich die eine und andere blaue Stunde anzetteln, in einem Raum voller Abendlicht. In einer komplett aus den Fugen geratenen Welt des Jahres 2020.