Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2020 16 Jun

Planspiele

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 9 Comments

 

Samstag. 4.55 bis 5.00 Uhr in der Nacht. Man kann es so anlegen, das Ende, wie es Dirk von Lowtzow gemacht hat, ein Satz wie ein Mantra, nichts Heiliges, aber Durchschlagskraft, im Abspann von „Absolute Giganten“, und es hatte schon einen besonderen Dreh, als ich in einer Wiener Zeitschrift von dieser Querverbindung las, schön weit hergeholt, zwischen den ersten Tönen von Owen Palletts „Island“ und einem nicht minder lang ausgedehnten Sound des finalen Songs eines alten Lieblingsfilms. Also, die letzten Tage waren ja nicht so lustig, und die lange Nacht hat nichts Vorproduziertes, aber idealerweise sollte es den zweiten Abspann geben, nach dem Zeitlupenabgrund von Cohen. Und das wäre dann die neunte Geschichte, ihr Titel wäre, mit einem Schmunzeln, „Cloud No. 9“, und stammte, zumindest das im Kreis tanzende Instrumentalstück, aus den gesammelten Nachtliedern des besten Albums von Yo La Tengo.

 

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9 Comments

  1. Anonymous:

    Es geht sicherlich um „Nothing turned itself inside-out“, ein in der Tat sehr bezauberndes Nachtalbum. Aber mit Tango haben Ira, Georgia und James eher nicht so viel am Hut, wohl eher mit Baseball.

  2. Michael Engelbrecht:

    Baseball, klar. Danke. Und, ja, genau das Album.

  3. Martina Weber:

    Was für ein Cover! Ich dachte spontan an den Film „It Follows“, aber der Hintergrund stimmt nicht. Schon der erste Song „Everyday“ ist wunderschön. Ganz besonders genieße ich das Klangerlebnis heute, wo meine Abacus C-Boxen endlich repariert sind. Ich höre „Everyday“ schon zum dritten Mal.

  4. ijb:

    Das Albumcover (hoffe, wir sprechen vom gleichen) ist von Gregory Crewdson. Wenn du den noch nicht kennst, unbedingt mal recherchieren >> Gugl-Bildersuche

  5. ijb:

    Gregory Crewdson ist ein amerikanischer Fotograf und bekannt für seine aufwendige Inszenierung des Kleinstadt-Milieus der Vereinigten Staaten. Seine surrealen Fotografien sind von der Bildsprache des Hollywood-Kinos beeinflusst und oft melancholisch oder verstörend. Der Künstler verwischt die Grenze zwischen Fiktion und Realität, indem er seine Kulissen, die Beleuchtung und den Einsatz der Darsteller akribisch genau vorbereitet. „Meine Bilder handeln von der Suche nach einem Moment—dem perfekten Moment“, erläutert Crewdson. Geboren am 26. September 1962 in Brooklyn und als Jugendlicher Mitglied einer Punk-Rock-Band, arbeitet Crewdson bei seinen Fotoshootings mit einem großen, ebenfalls an Hollywood erinnernden Produktionsstab. Das gilt auch für die Suche nach dem Ort für die Fototermine. Das San Diego Museum of Art, die Gagosian Gallery in New York und die Galerie White Cube in London widmeten ihm bereits Einzelausstellungen. Crewdson hat 1988 an der Yale School of Art einen Master-Abschluss erworben. Seit 1993 lehrt er an dieser renommierten Universität, zuletzt als Leiter des Aufbaustudiengangs Fotografie.

    http://www.artnet.de/k%C3%BCnstler/gregory-crewdson/

  6. Tyler Dunston:

    In a sense, the quieter, more limited sonic palette of And Then Nothing is what makes it unique. A record which establishes a sustained sonic mood of this kind comes with its challenges. When making music dominated by ambiance and texture, it’s important to have an anchor.

    Yo La Tengo know how to anchor a song as well as how to build off of it to create alluring soundscapes. McNew’s bass line on album opener “Everday,” which climbs and descends over quietly shuffling guitars, does just that.

    Much of this record is so delicate, but there’s always an anchor which keeps the structure from floating away. So, although some critics of the time complained that And Then Nothing wasn’t as immediately engaging or dynamic as, say, I Can Hear the Heart Beating As One, the reason And Then Nothing remains a classic—and the reason it has become my favorite Yo La Tengo album—is akin to that which makes Gregory Crewdson’s photographs so immersive.

    Both Crewdson’s Twilight and Yo La Tengo’s And Then Nothing Turned Itself Inside-Out create immersive worlds, illuminated by the surreal and anchored by the everyday.

  7. Martina Weber:

    @ ijb: Wir sprechen vom gleichen :)

  8. Michael Engelbrecht:

    Manchmal witzig, was ein kleiner Gedanke an Echos kommen lässt. Ich war gestern abend noch bei der möglichen Schlusssequenz der Syltstunde. Und bei Stunden, in denen man sowieso nichts perfekt planen kann, wg. Pannen, techn. Defekte etc., ist das eh mehr ins Blaue spekuliert. Und da hörte ich dieses Album der Tengos, und zwar das volle Programm, bis die Nacht über Hoboken hereinbrach. Das ist ein Album, dessen flow ich von Anfang bis Ende liebe. Kein Lied möchte ich überspringen. Jedes Lied ist ein Lieblingslied, verrückt, aber so kam es mir gestern vor. Und ein Track kam mir in den Sinn, der könnte einen guten Drive produzieren, nach Leonard Cohen, mit einer kleinen Halloween-Geschichte vom Meer. Aber wer weiss, wie es dann wirklich ausgeht.

  9. Michael Engelbrecht:

    Es kommt eben meist anders … :)


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