Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2020 31 Mrz

For example 1977

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 10 Comments

 
 

Today I stumbled upon one of those countless little essays on what to do while being in not so splendid isolation. That one was  more interesting in the way it emphasized changing modes of perception when suddenly being offered so much free time. The writer once was on a boat trip when giving the four cd‘s of „The Complete Village Vanguard Recordings 1961“ a headphone treatment. It all sounded for him a bit samey. Great Coltrane jazz, but slightly overdosed. Now being at home, and not on a luxurious trip on the open sea, he gave it a second try, and was thrilled in every possible way. He finally experienced the changing moods of same titles, the development within the compositions, and could tune in much better. That old stuff became a kind of revelation from start to end, three evenings long.

Everybody who fell in love with Keith Jarrett in the 70‘s, may remember the excitement  with which we expected nearly each of his albums. The ten-lp-collection of the „Sun Bear Concerts“ was the ultimate drug, five live concerts recorded within a short span of time in Japan. I have no doubts that even in our era that likes to complain that „thinking in albums“ is more and more replaced by „thinking in files“, one can simply prove this notion at least temporarily wrong by diving into a well-chosen „big box“. A treasure grove. A special landscape. Never mind if it is Coltrane or Jarrett – or even a whole year far, far away in the past. For example, go to 1977 by using the time capsule of your choice – and listen to all the ECM albums of that year, no matter in which order. Discoveries will be plenty, and if you do so, you will sooner or later encounter Jan Garbarek‘s „Dis“, and though I might be wrong, I assume this photo is taken from that session (young Garbarek, young Eicher). Sounds strange and even a bit funny to say, but if you like the mood of the picture, you‘ll probably like the record. Did they do the mix at night time?

 

This entry was posted on Dienstag, 31. März 2020 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

10 Comments

  1. Hans-Dieter Klinger:

    es gibt noch eine The Complete Village Vanguard Recordings 1961 Collection

    es ist jene des Bill Evans Trios mit Scott LaFaro und Paul Motian

    persönliche Randbemerkung: Keith Jarrett Lausanne Part 2 (1973) ist unübertroffen

  2. Michael Engelbrecht:

    na dann … auf ins Jahr 1973 … mit der Zeitmaschine … alles besser als 2020 … mein Abiturjahr … und ich glaube, ich habe 1973 jede ECM-Platte gekauft.

  3. Lorenz:

    auch 1973 – das reguläre Album begleitete mich seit Ende der 70er Jahre. Ich habe es dann mit den Jahrzehnten weniger gehoert, denn die Musik war ja längst in meinem Kopf. Seit letzten Herbst habe ich
    „the complete Roxy Performances“, 7 CDs, keine overdubs von Frank Zappa and the Mothers. Und bin wieder hin und weg von dieser unglaublichen Band, die diese unglaubliche Musik spielte. Und obwohl ich, je älter ich werde, an eher weniger Toenen und Beats gefallen finde.

  4. Michael Engelbrecht:

    Der grösste Humbug ist, dass uns von allen Seiten eingeredet wird, die Aufmerksamkeitsspanne sei drastisch verkürzt. Natürlich sind wir darauf trainiert, schnellere Schnittfolgen besser zu verarbeiten als früher, aber das ändert gar nichts daran, dass die Fähigkeit, lange und konzentriert oder entspannt bei einer Sache zu bleiben, nach wie vor zu unseren Ressourcen gehört.

    Wie sonst könnte ich Brian Enos Neroli von Anfang bis Ende lauschen, und dabei jedes Zeitgefühl einbüssen.

    Wenn ich früher gebannt Wim Wenders‘ Im Laufe der Zeit gut folgen konnte im Kino, ein Musterbeispiel für superlange Einstellungen, und heute dann doch gerne nach dreissig Minuten den Film eher ausmache, liegt das nicht an meiner verkürzten Aufmerksamkeitsspanne und permanenter Stimulationslust, sonder daran, dass ich die Geschichte, die Dialoge, heute sturzlangweilig finde.

    Andere Filme mit noch weitaus reduzierterem „Aktionsprogramm“ wie 24 Frames, oder The Inland Sea, packen mich vollkommen, kein Nachlassen des Flows beim Schauen.

    Und genauso würde es mir ergehen, würde ich alle ECM-Platten, die 1977 erschienen, mir in aller Ruhe zwei Wochen lang anhören. Oder eine der Boxen, von denen ihr gesprochen habt, wobei Bill Evans nicht meine Musik wäre, und Frank Zappa, nun, ich würde es erleben … aber die drei Abende mit Coltrane im Village Vanguard 1961, da bin ich sicher, aus dem Staunen nicht mehr rauszukommen.

    Und wie spannend wäre es, das ECM Jahr 77 noch einmal zu komplett auf sich wirken zu lassen, nicht mehr das erste Hören von damals, sondern das verändere Erleben von heute. Aber dann und wann doch die flashbacks, das Huschen zwischen jüngerem und älterem Ich.

    Jeder hätte da seine eigenen Präferenzen. Aber man möge dabei darauf achten, dass man in einem guten Energiefeld bleibt, und nicht abdreht, nicht die Erdung verliert. Ein einstiger Bekannter las einst das gesamte Mammutwerk „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“, und beging hinterher einen Suizidversuch.

  5. Steve Tibbetts:

    Excellent! Dis. „Yr“ one of the song titles on „Dis“, someone pointed out to me once. It means, in Norwegian, „soft raining.“ I liked that.

    A great and unsung leader of ECM in New York, Tina Pelikan, has retired from the company. She will be missed. As John Diliberto said to me, years ago, looking right into my eyes (his face too close for comfort), „Tina does more with less money than anyone in the business. Anyone. In. The. Business.“

    Love in the time of Corona,

    Steve

  6. Michael Engelbrecht:

    I very well remember your album with the title „Yr“.

    Well, everything‘s slowing down these days.

    Maybe these are end times on many levels, and the question is, to quote the title of a great Terje Rypdal album: WHAT COMES AFTER

    Let‘s wait and care and love and see!

  7. M. Waldner:

    Ich habe begonnen, die grosse Sgt. Pepper Anniversary Box zu hören, und das ist wirklich eine ganz tolle Zeitreise für mich!

  8. Olaf:

    Ich komme erstaunlich wenig zum konzentrierten Musikhören; irgendwie sind Netflix und Lesen gerade mehr dran … am Schreibtisch läuft schon was, aber eher im Hintergrund.

    Mit Shabaka & the Ancestors bin ich aber auch noch lange nicht durch.

  9. Hannspeter Bauer:

    Ich kann mir immernoch April von Deep Purple in ganzer Länge anhören und bin begeistert. Speed King auch, aber das ist für’s Auto und ich schalte einen runter – damit der Turbo angeht ;-)

  10. Michael Engelbrecht:

    Hannspeter, du sitzt wirklich in einer Zeitmaschine🥁- insofern war‘s mal nicht am Thema vorbei😂

    You’d better close your eyes
    Ooohhhh bow your head
    Wait for the ricochet

    Oooooo ooooooo ooooooo
    Oooooo ooooooo ooooooo
    Ooo, ooo ooo
    Ooo ooo ooo

    Oooooo ooooooo ooooooo
    Oooooo ooooooo ooooooo
    Ooo, ooo ooo
    Ooo ooo ooo


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