magische Pilze sind seit einigen Jahren in den Niederlanden verboten, magische Trüffel (s. Photo) allerdings nicht, obwohl sie eine ähnliche biologische Struktur haben. Über Psilocybin, „magic mushrooms“, und seine Erfahrungen damit, hat ja Michael Pollan ausführlich gesprochen in seinem exzellenten Buch, das wir hier ausführlich besprochen haben. Ein „instant classic“ wissenschaftlich fundierter Literatur über die „Rehabilitation“ von Psychedelika.
Psilocybin hat eine geringe Giftigkeit und ein relativ geringes Schadpotential. Allerdings kann die Wirkung für Anfänger oder sehr empfindliche Personen etwas schwer zu handhaben sein. Für Einsteiger wird eine spezielle Trüffel empfohlen, die den Zusatznamen trägt „The Philosopher‘s Stone“. Neu-Kantianern möchte ich dann doch davon abraten, und dieser Gruppe lieber Königsberger Klopse empfehlen. Für Freunde der Vorsokratiker ist das alles hier eine „gemähte Wiese“.
Und wieso fällt mir gerade in diesem Moment ein Satz von Peter Handke ein, aus seinem Büchlein „Versuch über den Pilznarren“: „Was habe ich doch für Glück gehabt, mein Leben lang! Und wie habe ich mich immer wieder getäuscht, einmal bitter, dann schön.“
Manche Menschen fühlen sich nach einem Trip mit „magic mushrooms“ oder Trüffeln etwas erschöpft, mit einem Kältegefühl und Schauder am ganzen Körper, Kopfschmerzen, Pupillenerweiterung, Übelkeit und Darmbeschwerden. Ich sag es ja nur.
Es ist ratsam, die individuelle Reaktion auf Psilocybin bei den ersten Malen mit sehr kleinen Dosierungen von Magischen Trüffeln zu testen. Über solche Detailfragen kann man sich leicht informieren. Geht an an das Thema nicht so heran wie an eine konventionelle Pilzsuppe. Mit einer reflektierten Anwendung kann man Horrortrips leicht vermeiden.
Ein Horrortrip ist eine intensive Erfahrung sein, die Unbehagen oder sogar Angst und Panikattacken auslösen kann. Die Gedanken können in einer Schleife gefangen sein und ein einzelnes negatives Körpergefühl oder ein einziger schlechter Gedanke kann verharren. Ein Horrortrip ist ärgerlich, aber die Dauer ist zeitlich begrenzt und nach ein paar Stunden wird alles vorbei sein.
Das Beste, was man dann machen kann, ist versuchen zu entspannen, sich in gute Gesellschaft begeben und sich keine Sorgen zu machen. Eine ruhige und verständnisvolle, nüchterne Person, die sich um Dich kümmert, ist immer hilfreich.
Nur Idioten lassen sich auf magische Trüffel ein, ohne den richtigen Rahmen, das passende Setting, und genügend Basiswissen. Dann aber wird es in aller Regel zu tiefgreifenden, und sicher auch freudvollen, Erfahrungen kommen. Man sollte sich solche Psychedelika nie illegal besorgen, sondern stets den Weg über offiziell niedergelassene, niederländische Firmen. Man suche sich im Vorfeld persönliche Lieblingsalben auf, die Raum greifend sind, transparent, meditativer Natur, Wohlfühlgaranten, und profund zugleich! Brian Enos Apollo, die alten und die neuen Stücke, sind natürlich der Burner, aber womöglich werde einige auch gerne auf ausgewählte Werke von Terry Riley, Pink Floyd, Jon Hassell, das oben zu sehende Album von Duke Ellington, Boards of Canada, oder Arve Henriksen zurückgreifen.
Das erste MMMM („manafonistic magic mushroom meeting“) wird beizeiten bekannt gegeben. Dazu wird auch der Verfasser des herrlichen Romans „Keiths Probleme im Jenseits“, Linus Reichlin, eingeladen, der bis jetzt noch nichts von seinem Glück weiss. Es besteht während des Abends absolutes Alkoholverbot. Devandra Banhart ist der Schutzpatron der Veranstaltung am Waldesrand, und spielt Akustikgitarrenversionen von Songs seines allerfeinsten neuen Albums „Ma“.