Hier könnte dem einen oder der anderen das Argument abhanden kommen, es seien halt Kurzgeschichten, und Romane hätten eindeutig Vorrang , weil man es sich in ihnen behaglich einrichten könne. Wer einmal DIE KRÖTE zu sich genommen hat, weiss, das diese psychoaktive Droge auch nur einen halbbstündigen Trip in eine andere Welt beschert – unvergesslich bleibt die Erfahrung allemal. Und das gilt auch für die Short Stories von Clemens J. Setz, der vor Jahren das Wunderwerk „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“ auf den Markt brachte. Und hier, in diesem schmaleren Büchlein aus dem Suhrkamp-Verlag, begegnen wir einmal mehr einer Schar beschädigter, verwundeter Protagonisten, die allesamt eine hochauflösende, fast halluzinierende Wachsamkeit verströmen, und oft alltäglichste Dinge mit einem psychedelischen Röntgenblick ausleuchten. Der Seher ist stets ein Einsamer, aber sobald wir ihm Blick für Blick folgen, in erweitertem Bewusstsein, wird das Abseitige, das, positiv betrachtet, Konventionen durchbricht, geteilt. Wer sagt denn, dass man stets allein auf einen „Trip“ gehen sollte?!