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2019 1 Mrz

Gregor öffnet seinen Plattenschrank (182)

von: Gregor Mundt Filed under: Blog | TB | 8 Comments

Eigentlich sollte die Scheibe ja schon Ende letzten Jahres in die Läden kommen, anyway, nun ist es soweit, heute wird nach zwanzig Jahren ein Meisterwerk wiederveröffentlicht. Beim Hören dieses wundervollen Remasters hätte ich abheben können. Zu haben ist dieses Album als Doppel-LP oder als CD. Die Rede ist von Ryuichi Sakamoto und seiner am 24. Februar 1999 erstmals erschienenen Platte BTTB (»Back To The Basics«).

 
 

 
 

Haruki Murakami schrieb die Liner Notes, u.a. notiert er: “Personal and intimate music – somebody (an anonymous somebody) sitting alone in front of the school piano early in the morning, weaving a melody, exploring harmonies. Music that gradually fills a space with high ceilings that contains the wafting presence of rain.”
 
 
 

 

This entry was posted on Freitag, 1. März 2019 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

8 Comments

  1. Jan Reetze:

    Dann muss ich wohl doch mal wieder hineinhorchen. Damals mochte ich die Platte nicht. Was mich selbst verwundert hat, denn eigentlich mag ich Sakamoto.

  2. Michael Engelbrecht:

    Das ist genau die Pianosolomusik, die mir überhaupt nicht gefällt. Für mich ist das Pralinenverkostung, ein bisschen virtuos & edel, ein bisschen Natur & Ambient, ein bisschen Satie & Debussy, und etwas von der lyrischen Dampfplauderei George Winstons.

    Aber wenn man Besprechungen dieser Neuauflage liest, von Pitchfork bis sonstwohin, dann macht sich tatsächlich kollektives Ergriffensein breit – ganz im Sinne Gregors heben fast alle ab, die sie besprechen, und ich bleibe bei meiner Meinung.

    Wer BTTB mag, wird dann wohl auch den neuen Produktionen von Hauschka und diesem Amelie-Komponisten aus der Bretagne gerne folgen, für mich gleichermassen hochdesignte Musik, auf Erhabenheit gedrillt. Kurz vor fürchterich kitschig.

    Sakamotos ASYNC ist für mich da ein ganz anderes Kaliber als diese Rotweinklaviermusik, diese Kollektion gefallsüchtiger Dejavues. So erlebe ich das. Schon interessant, was einen abtörnt mit Karacho.

  3. Jan Reetze:

    Früher hätte man eine solche Platte ganz unbefangen mit „Musik für schöne Stunden“ betitelt.

    Einige Stücke sind auch für meinen Geschmack mit einer arg dicken Schicht Zuckerguss überzogen. Das war 1999 so und hat sich nicht geändert. Aber man muss differenzieren, es trifft nicht auf alle Stücke zu. Gerade auch die bislang unveröffentlichten etwas kantigeren Stücke finde ich sehr hörenswert, desgleichen das Maultrommelstück und das präparierte Klavier. Bei letzterem drängt sich natürlich der Vergleich mit Irmin Schmidts letzthin veröffentlichten „5 Klavierstücken“ auf. Den gewinnt Sakamoto.

  4. Michael:

    Spreu und Weizen eben. Mir vergeht alle Lust, bei diesem Potpourri des Flach- und vermeintlich Tiefgründigen die Highlights rauszupicken, da bin ich zu sehr Albumhörer. Und deshalb war ich so erstaunt von Schmidts Klavierstücken, da sie mich von Anfang bis Ende fesselten und fesseln. Was ihm bei mir sonst nur mit alten Can-Scheiben gelang – Schmidts Filmmusik ist ja auch nur ein Gemischtwarenladen, Spreu und Weizen eben.

    Ich frage mich natürlich, wieso Gregor (wie einige Kritiker) bei dieser Veranstaltung des Japaners „abheben“ – jetzt lassen wir mal den Spruch aussen vor mit dem Geschmack, über den man nicht streiten kann. Meine Antwort: Nostalgie, Regression, und Rotwein 😅 – mit dieser Mischung kann man die Seele baumeln lassen – ein bisschen Kitsch in kleinen Dosen tut jedem mal ganz gut.

    Als „Gesamtkunstwerk“ betrachtet, ist BTTB nicht mehr als eine nette musikpädagogische Übung, kleine Ergriffenheiten für jede Zielgruppe bereitzuhalten.

  5. Michael Engelbrecht:

    Oh, ich vergass Anklänge an JS Bach und an Folklore aus der Dominikanischen Republik.

    BTTB

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  6. Hans-Dieter Klinger:

     
    short version
     
    BTTB
    habe ich angehört weil Gregor das album vorgestellt hat
    sonst wäre es mir nicht aufgefallen
     
     
    Mike Westbrook – Starcross Bridge
    eines der interessantesten piano solo alben die mir zu ohren gekommen sind
     
     
    Daniil Trifonov – Klavierabend in der Berliner Philharmonie, 21. Februar 2019
    hat mich umgehauen
     
     
    Wer einen Eindruck von Trifonov gewinnen möchte,
    möge sich seinen Auftritt im Yellow Longe Berlin anhören und ansehen.
    Er spielt

    Federico Mompous Variationen über ein Thema von Chopin
     
    Federico Mompou hat auf mindestens einer ECM Aufnahme Platz gefunden.
     
     

     
     

  7. Michael Engelbrecht:

    Auf mindestens 2

    Herbert Henck spielt Musica Callada

    Eine Lieblingspianosoloplatte

  8. Rosato:

    Federico Mompou – Música Callada

    von Herbert Henck


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