Manafonistas

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2019 11 Feb

Hafen im Nebel – un film gris von 1938

von: Lajla Nizinski Filed under: Blog | TB | Comments off

Das rote Pferd

 

In der Manege des Truges

kreist

das rote Pferd deines Lächelns

aufgepflanzt steh ich da

mit der traurigen Peitsche der Wirklichkeit

und ich weiß nichts zu sagen

dein Lächeln ist ebenso wahr

wie meine ganze Weisheit.

 
 

Ist es draussen grau, geht man am besten in einen Film, der noch grauer ist. Ein Vorläufer des Film Noir war Marcel Carné, dessen poetischen Film Hafen im Nebel ich gestern in der Blackbox sah. Dass Jean Gabin auch sinnlich spielen konnte, beweist er in der Rolle des Deserteurs Jean, der nach Le Havre will, um dort das Schiff nach Venezuela zu nehmen.

Ich wußte nicht, dass Jacques Prévert (1900-1977) auch Filmskripte verfasste, ich kannte ihn lediglich als Lyriker und Chansons-Dichter. In Le Quai Des Brumes gibt es wunderbare lyrische Dialogmomente in melancholischer Atmosphäre. Der Liebesplot mit Jean und dem atlantikklaren Gesicht der Michèle Morgan ist kurzliebig und endet in mutiger Verzweiflung. Wie in den Filmen von Jean Renoir wird das prekäre Leben der Ärmsten poetisch-realistisch mit raffinierter Kameraführung gezeigt. Wer Gelegenheit hat, diesen Film zu sehen, wird ihn wie ein bewegendes Gedicht „lesen“.

 
 

Doch das Leben trennt

die Liebenden

ganz sanft

ganz ohne Lärm und Streit

dann kommt das Meer und tilgt im Sand

die Spur des Paars das sich entzweit.

 
 

Jetzt ist es wieder hell, ich schiebe die CD Les feuilles mortes rein und zwar die mit der Stimme von Juliette Gréco.

 

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