Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2017 22 Jan

From the Archives: The Red and The Black

von: Uli Koch Filed under: Blog | TB | Tags:  6 Comments

Das Rote und das Schwarze ist keine scheinpolitische Äußerung zur Lage der Nation und auch kein Statement zu Sex ’n Crime, wo es zwischen obskuren Blutbädern (in der Wanne, versteht sich!) und dem kleinen Schwarzen (mit abhanden gekommener Trägerin) undulieren könnte.

It just follows a sidechain of themes of the last days where sprinkles of Talking Heads popped up, some words, some memories, something of …

Jerry Harrison, der irgendwo im Niemandsland der Talking Heads zwischen dem epochalen Remain in Light und einer etwas schwierigen Neuorientierung zu Speaking in Tongues zum Glück die Zeit fand sein Debütalbum aufzunehmen, das auch nach 35 Jahren in seiner Originalität und kreativen Power neben den Alben seiner Hauptband stehen bleiben kann und nicht nur seinen Anteil am Schaffen der Talking Heads aufzeigt, sondern auch eine Idee davon gibt, wie es nach Remain in Light auch hätte weitergehen können. Und seltsamerweise doch fast gänzlich vergessen …

Funkig, groovig, abwechslungsreich und doch in gewisser Weise homogen. Da blinzelt auch der Architekturstudent zwischendurch einmal. Mit Unterstützung von Nona Hendryx, Adrian Belew und Bernie Worrell. Es treibt voran. Ein Soundtrack zum Autofahren, Landstraße versteht sich, wo noch ein Gefühl für Kurven, Schlaglöcher und unzureichende Beschilderung die Freude am Moment verstärken. The new adventure of what could have been. Zitate an die Berliner Schule und kleine Verbeugungen vor der Discoszene. No warning, no alarm, fast karma, no questions, worlds in collision, things fall apart … no more reruns in the red nights. Still fantastic.

 
 
 

 

This entry was posted on Sonntag, 22. Januar 2017 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

6 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    Das kommt auch mit in die Geschichte rein: Things we lost in the fire, oder weniger dramatisch: Burner lost while moving from town to town. Umzugsverluste, oder was passiert, wenn man einige Jahre keinen Plattenspieler hatte.

    Sowohl dieses Album wie auch CASUAL GODS sind mir zugleich in bester wie undeutlicher Erinnerung, ich könnte also keinen Track singen, weiss aber, wie verdammt gut diese beiden Platten waren – da wäre doch mal eine gute reissue sehr angebracht. Seine Soloalben bedeuteten mir mehr als der Spass-Funk vom Tom Tom Club.

  2. Lorenz:

    Ja, The Red and the Black, da wäre ein reissue wirklich klasse.

    Mochte ich so sehr wie Catherine Wheel von David Byrne. Man kann zumindest alle Songs auf Youtube anhören – bis zu einer Wiederveröffentlichung.

  3. Uli Koch:

    @ Michael: So ein Schwund ist oft bedauerlich, zumal unverständlicherweise hier nie jemand an ein Reissue gedacht hat, aber sonst jeder Schrott zum weiß-ich-wievielten-mal neu aufgelegt wird. Auf Casual Gods sind auch einige echt gute Stücke drauf aber in der Gesamtwertung weiß ich noch genau, wie ich doch etwas enttäuscht war, als ich es zum ersten mal gehört habe. Den Spass-Funk (finde das eine sehr treffende Bezeichnung) von Tom Tom Club war am Anfang ja noch frisch und lustig, aber von Sequel zu Sequel behelfsmäßiger und langweiliger.

    @ Lorenz: David Byrne’s Catherine Wheel ist das zweite Sideprojekt der Talking Heads, das ich solange gehört habe, bis ich jeden Ton des Complete Score kannte und trotzdem klang dieses apokalyptische Szenario zu meinem eigenen Erstaunen immer wieder neu, als ob es bei Hören jedesmal neu erfunden werden wollte. Großes Kopfkino.

  4. Michael Engelbrecht:

    Mit Jan Bang ging ich mal ein Thema durch, im Stadtgarten in Köln: Lieblingsplatten, die nur wenige kennen …

    Mit dabei: MUSIC FOR THE KNEE PLAYS, von David Byrne :)

    Auch so ein besonderes „Seitenprojekt“…

  5. Uli Koch:

    Habe KNEE PLAYS in Robert Wilson’s Inszenierung vor Jahren in der Frankfurter Oper live gesehen, was visuell wie musikalisch eine echte Offenbarung war. Unvergeßlich die Bilderflut und die Choreografie, die in einen fast kontrapunktischen Kontrast zu David Byrne’s Score standen. Und ja, sie gehört zu meinen Lieblingsplatten, was in diesem Fall eine besondere Würdigung bedeutet,da man mich sonst mit Bläsersätzen echt sehr weit weg jagen kann …

  6. Michael Engelbrecht:

    Gebrauchtes Vinyl gefunden, angeblich sehr guter Zustand. 12 Schleifen. Wird diese Woche eintreffen. Zeit für eine Zeitreise in red and in black. ( ich will das nie auf youtube oder aus kleinen plärrigen Lautsprechern hören, bei sowas will ich keine Häppchen, nur das volle Programm )


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