Manafonistas

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2017 8 Jan

Time Lines – The Solo Albums of Ralph Towner

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Tags:  | 7 Comments

 

Diary, 1973 – ***** // Solo Concert, 1979 – ***** // Blue Sun, 1982 – ***  // Ana, 1992 – ****1/2  // Anthem, 2000 – **** // Time Line, 2005 – **** 1/2  // My Foolish Heart, 2017 Feb 3rd

 

Vorlieben wandeln sich, mitunter auch nicht. Ralph Towner zählt, seit den Siebzigern, neben Steve Tibbetts und Neil Young, zu meinen Lieblingsgitarristen. Es gibt noch andere, aber diese Namen kommen mir zuerst in den Sinn. Das hier ist meine Auflistung seiner reinen Solowerke, bei denen er gelegentlich auch mehrere Instrumente spielt. Und mein downbeat-rating. Alle produziert von Manfred Eicher. 

Einmal, als ich Towner für ein 45-Minuten-Porträt im Deutschlandfunk traf, ging der Blick weit zurück, zu der Gruppe Oregon: es hat nie Platten des Quartetts gegeben, die ich mehr mochte als „Distant Hills“ (Vanguard, 1973)  und „Oregon In Concert“ (Vanguard, 1975) – die Magie der frühen Jahre. Ein Stück auf einem späteren Oregon-Album trug den Namen „Kronach Waltz“, die Geschichte dazu könnte nur Rosato erzählen. Wir kamen natürlich auch zu „Dis“, seiner Zusammenarbeit mit Jan Garbarek (für solche Aufnahmen wurde der Begriff „Sternstunde“ erfunden), und, schliesslich zu „Solstice“ – an seiner Seite Jan Garbarek, Eberhard Weber, Jon Christensen.

Er lächelte, und konnte sich beim besten Willen nur zusammenreimen, wie dieses „opus magnum“ entstanden war, das er, aus der Distanz, fast nur aus der Distanz, obwohl er dabei war, federführend, so gut wie nur noch aus der Distanz wahrnehmen und deuten konnte, es entzog sich ihm selber ein Stück weit. Synergetisches, ein Spielrausch, reine Entfesselung? Seine Soloplatten sind eine Welt für sich, und am dritten Samstag im Februar sind sie Thema meiner Radionacht „Klanghorizonte“. Es ist Winter, und es kann kaum sein, dass Sie nicht die eine oder andere dieser Soloplatten im Regal haben, vielleicht gar auf Vinyl. Gregor könnte heute gut und gerne, ausser der Reihe, seinen Plattenschrank öffnen. 

This entry was posted on Sonntag, 8. Januar 2017 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

7 Comments

  1. Rosato:

    Ralph Towner solo habe ich live gehört in Kulmbach, ein schönes Konzert, das ein ungewöhnliches, abstruses Ende fand. Es war kurz nach 22 Uhr, da gingen im Saal alle Lichter aus, Towner spielte noch ein paar Töne, unverstärkt. Man konnte sie gut hören, die Hand vor den Augen sah man nicht.
    Nach ein paar Minuten wurde es wieder hell und ein Mann im verwaschenen blaugrauen Hausmeister-Rock wandte sich an alle Anwesenden: Es sei nun spät genug, Ende der Vorstellung, er möchte zu Bett gehen.

    Das war ein paar Jahre bevor Oregon in Kronach spielte. Collin Walcott war beim Sound Check nicht anwesend. Er fuhr nicht zusammen mit den anderen Bandmitgliedern. Ich glaube es war eine Viertelstunde bis zum Konzertbeginn als er verspätet eintraf. Im Oktober 1984 entstand das letzte Oregon-Album mit Collin Walcott. Drei Wochen nach dem Kronacher Konzert ist Collin tödlich verunglückt.
     

     

    Die Band spielte unter anderem einige Stücke des neuen Albums, Stücke, die zum Teil noch „untitled“ waren. Nach dem Auftritt hat ein Oberstufenschüler die Band und ein paar Mitschüler in sein Elternhaus eingeladen. Es kamen Glen Moore und Jo Härting – die 3 anderen Musiker waren zu müde – zu einer schönen Runde mit Essen, Wein und Gesprächen. Einer meiner Schüler fragte Glen Moore, ob nicht eines der namenlosen Stücke des Abends nach Kronach benannt werden könne. Nun, das war nicht unbedingt zu erwarten. Aber es gibt ihn, den KRONACH WALTZ, komponiert von Glen Moore.

    Das Konzert durfte ich zum privaten Gebrauch mitschneiden. Die Aufnahme ist leider verschollen.
     

     

    Ich habe damals sehr oft Out Of The Woods gehört und meinen Schülern als Appetizer vorgespielt. Es ist eines der besten Oregon-Alben. Eines meiner Lieblingsstücke dieser LP ist WATER WHEEL. Vor dem Konzert fragte ich Ralph Towner, ob sie den Song spielen würden.

    Oh, man habe das schon lange nicht mehr aufgeführt, er müsse die drei anderen fragen, ob das noch ginge.

    Sie haben es in Kronach gespielt, und ich würde gerne den Mitschnitt hier präsentieren. Schade, verschollen …
    Dann eben den Anfang der Fassung aus Out Of The Woods
      

     

  2. Michael Engelbrecht:

    OUT OF THE WOODS ist mir seltsamerweise entgangen.

    Alle Alben von Oregon aus dem 21. Jahrhundert finde ich unendlich nett, harmlos und langweilig. für mich verflog aller Zauber nach den beiden ECM-Alben. Das waren noch Highlights.

    Bei „allaboutjazz“ finden sich auch Lobeshymnen auf Oregon-Alben dieses Jahrhunderts.

  3. Michael Engelbrecht:

    Aber was für eine Kronacher Musikgeschichte!

  4. Michael Engelbrecht:

    Ja, CROSSING war auch ein besonderes Oregon-Album.
    Wie auch VIOLIN, mit Zbginef Seifert, der damals interessanterweise am Rande meiner Heimat wohnte.

    Ich weiss heute noch, wie betroffen ich war, als ich abends im Radio von Colin Walcotts Unfalltod auf der B1 hörte, während einer Fahrt nach Essen.

  5. Andreas:

    Michael, kann es sein, dass du „ANA“, Towners solo Album erschienen vor „Anthem“, vergessen hast oder ist das Absicht gewesen ?

    Nach meinem Dafürhalten jedenfalls ein 5 Sterne Album :-)

    P.S. „Out of the Woods“ zähle ich auch zu Oregons Sternstunden, aber vielleicht hängt solch eine Bewertung auch immer davon ab, mit welcher Aufnahme einer Band man sozusagen „initialisiert“ worden ist …

  6. Michael Engelbrecht:

    Ich habe ANA vergessen. Mir erschien die Pause auch erwas lang zwischen 1982 und 2000. ich werde sie zeitig wieder hören, eine Bewertung jetzt aus ferner Erinnerung wäre fehl am Platz. Ich erinnere mich jetzt, dass ich sie sehr mochte, viel mehr als BLUE SUN.

  7. Michael Engelbrecht:

    OUT OF THE WOODS ist als Schallplatte auf dem Weg zu mir. Ich schmuggle ein Stück daraus ziemlich sicher in die nächste Zeitreise der Klanghorizonte.


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