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2017 7 Jan

West, Kanye. Langeweile, grosse.

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 6 Comments

Was wurde der in den letzten Jahren, wie seelenverwandte Hip-Hopper auch, in den Himmel gehoben, die Alben wurden reihenweise Alben des Jahres, für endlose Innovationen gefeiert, ein „afro-american-state-of-mind“ der neuen Sorte. Zwar schätze ich es, dass die Jazzelemente bei Herrn West David Bowie zu wilderem Jazz beflügelt haben, aber das war es auch schon. Ich kann mir diese Platten (Frank Ocean ist die eine Ausnahme, mit BLOND), nicht anhören, ohne schnell abzuschalten. Es dominiert weiterhin und ungebrochen der hohe Testosteronspiegel, jene „male attitude“, die selbst da ermüdend ist, wo sie die eigene verwundbare Seite berappt und berappelt. Aber wie schön, wie zutiefst lächerlich, als Kanye West, der Held, dann die Gegenwart von Donald Trump suchte und fand, nicht, um ihm ein bisschen Nachhilfe zu geben oder die etwas andere Botschaft zu vermitteln, sondern aus einem tumben, allzu ausuferndem, Empfinden von „big ego“.

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6 Comments

  1. ijb:

    Was hast du von Kanye denn bislang gehört?
    Ja, der Typ ist echt unausstehlich, da kann man nix sagen… Ich muss aber mit vollem Respekt sagen, dass ich alle seine acht Alben sehr gut bis teils genial finde – jedes Mal, wenn ich sie höre.
    Vor allem „My Beautiful Dark Twisted Fantasy“.

    Kürzlich habe ich für einen Freund, der Kanye nicht so kannte, ein paar Stücke zusammenstellen wollen und konnte kaum ausfiltern. Am Ende waren es über 4 Stunden Musik, und das nur die besten Songs der acht regulären Alben…

    Ich glaube, Kanye kann durchaus auch ironisch sein, aber er nimmt sich auch ganz schön ernst, das ist sicher wahr. Das letzte Album finde ich allerdings bislang am schwächsten – auch wenn es da noch ein paar echt gute Sachen drauf gibt.

  2. ijb:

    Ich finde übrigens auch Rihannas jüngstes (achtes) Album sehr gut.

  3. Michael Engelbrecht:

    Ich kenne seine letzten Alben, und, ja, Selbstironie, okay, aber diese Sprechgesänge langweilen mich kolossal, es ist doch gut, dass es andere Wahrnehmungen gibt, Ingo. In meiner Welt brauche ich nichts von Kanye West. Und wäre ich 30, mein jüngeres Ich wäre ganz meiner Meinung.

    D’Angelo, bo aye, for whom it may concern.. not me

  4. Michael Engelbrecht:

    Man möge nie versuchen mr diesen HipHopMann nahezubringen. Das gelingt auch nicht mit Salsa, Messiaen, den Stones nach 1980, Beyonce, Christlicher Meditations- und Rockmusik incl. Popol Vuh.

    Gegen das Beste dieser teils grossartigen, teils geschmackssicheren, teils völig überschätzten Künstler, Bands und Genres tausche ich jedes beliebige Studioalbum der Dead Kennedys ein, und bin happy.

  5. Michael Engelbrecht:

    Dagegen die letzte Platte von Bon Iver, das ist für mich schon spätes Talk Talk-Territorium, im Sinne von unerschöpflich, und Seelennahrung.

  6. Randolf:

    Das beste an K.W. ist seine Frau (grins)


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