Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2016 6 Dez

Michael’s Twenty Favourite Records of 2016

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 12 Comments

A year of devastation, destruction and death. Farewell of great spirits, demolition of hopes. A „doom vibe“ in the air that doesn’t prevent musicians to create dark and shining beauty. Sometimes even escapism  is a pathfinder

 
 
 

 
 
 

01 Brian Eno: The Ship
02 David Bowie: Blackstar
03 Matmos: Ultimate Care II
04 Bon Iver: 22, A Million
05 Vijay Iyer & Wadada Leo Smith: A Cosmic Rhythm With Each Stroke
06 Lambchop: Flotus
07 Jon Balke: Warp
08 Radiohead: A Moon Shaped Pool
09 Nick Cave & The Bad Seeds: Skeleton Tree
10 Leonard Cohen: You Want It Darker
11 P. J. Harvey: The Hope Six Demolition Project
12 Kim Myhr: Bloom
13 Hamasyan, Henriksen, Aarset, Bang: Atmospheres
14 Darren Haymen: Pleasant Villages Vol. 1
15 Paul Simon: Stranger To Stranger
16 Tindersticks: The Waiting Room
17 Daniel Lanois: Goodbye To Language
18 Ian Craig Williams: Centres
19 Okkervil River: Away
20 Glenn Jones: Fleeting
 
 

P.S.: „Killing your sweetest babies“: that’s what film directors say, when they have to let go of great scenes for the greater good of the movie. So it’s hard not to at least mention all those great albums that could easily grow with time and end up, for example, in the last edition of this year’s „Klanghorizonte“. But I do resist the temptation. Hard. 

 

This entry was posted on Dienstag, 6. Dezember 2016 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

12 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    Funny enough, I’m the only FLOTUS and MATMOS FAN among The Twelve Manafonistas. Some of our favourites stand out in splendid isolation.

  2. Uwe Meilchen:

    It wouldn’t change a single slice of Wertschaetzung and Freundschaft I have for you and will always have if the „nightmare list“ you posted last night would still be valid, Michael! But from where I stand on this cold December afternoon this new, refurbished 2016 list looks far familiar to the list I thought you’d post in the first place ! :)

  3. Michael Engelbrecht:

    Nevermind.

    To whom it may concern: Click on the red zone and you’ll listen to the ATMOSPHERES RADIO SHOW with Manfred Eicher!

  4. Lajla:

    Wilco ganz draussen? :(

  5. Wolfram Gekeler:

    Was für ein Kleinod erlesenen Geschmacks, was für eine Hammerliste, die selbst die legendäre Top1000x-Liste von SWR 3 in den Schatten stellt. Ich bräuchte jetzt mehrere Wochen Zeit zum Anhören (und gerade häufen sich die Angebote, mir 250000 Titel gratis irgendwo abzulegen).

    Erstaunlich finde ich, wie unterschiedlich die Auswahl getroffen wurde; es gibt viel zu entdecken. 25 points from Stuttgart! Thanks for making a pre-x-mas song contest to such a GREAT ode!

  6. Michael Engelbrecht:

    Pleasure!

  7. Michael Engelbrecht:

    And I really have only ONE thing to say:

    LEINARD COHEN WAS RIGHT

  8. ijb:

    Ich bin zwar seit den Neunzigern ganz großer Fan von Radiohead und den Tindersticks. Von Lambchop seit Nixon bzw. so richtig seit Is A Woman, und leider hat mich bei allen drei Bands ihr aktuellstes Album nicht so durchweg begeistert.

    Ja, ich höre sie sehr gern, aber eigentlich eher jeweils eher einzelne Stücke im Fokus als das komplette Album. Bei Wilco ähnlich. Kann sich mit der Zeit vielleicht noch ändern. Gerade bei den Tindersticks muss ich allerdings gestehen, dass ich die Alben bis zur Trennung und fünfjährigen Bandpause bis heute intensiver und emotionaler finde als die jüngeren. Aber vielleicht ändert sich das auch irgendwann wieder. Es gibt ja immer so Wellen, in denen sich die Beziehungen zu Bands ändern.

    Mit Matmos geht’s mir eigentlich bei allen Alben so, dass ich die einmal anhöre und sehr beeindruckend finde, aber dann doch nie wieder das Bedürfnis verspüre, sie wieder anzuhören. Das aktuelle habe ich allerdings bislang nur einmal, in der Klanghorizonte-Sendung gehört. Irgendwann besorge ich mir die CD vielleicht doch mal.

    Im Prinzip könnte ich diese Top 20 aber gut ebenfalls verteidigen :-) Waren auf jeden Fall auch ernste Kandidaten für meine Top-Liste.

    Aus der Liste fehlen mir nur noch Cohen (warte auf die LP), Haymen (noch nicht gefunden), Lanois (noch nicht so interessiert, diesmal) und Glenn Jones (mit bis jetzt kein Begriff). Paul Simon hab ich noch nicht so richtig angehört.

  9. Michael Engelbrecht:

    Ich bin ein Albenhörer, umd die von dir genannten Alben von Radiohead, Tindersticks und Lambchop liebe ich von Anfang bis Ende und will sie nur so hören, ohne einen Song zu vepassen. Das Sequencing der Tracks ist jeweils fantastisch, jedes Stück hat einen eigenen Charakter.

    Bei Radiohead war ich anfangs zögerlich, erst Manfred Eichers Begeisterung für das Album (im Gräfelfinger Interview) brachte ich dazu, die Platte noch mal zu hören. Und ich stellte fest: wow, da hatte ich zuvor wohl oberflächlich gehört. Wieso,war ich nicht auf Amhieb von diesem Album gefangen?

    Manfred war nur der Auslöser, auch Brian, also der andere Brian, nicht unser Whistler, hatte sich schon für Alben begeistert, die mich reichlich kalt liessen.

  10. Michael Engelbrecht:

    Ich habs ja nicht so mit Waschmaschinen, aber es war ein running gag, hin und wieder zu sagen: „ich muss zu meiner Waschmaschine!“ Und dann lief ULTIMATE CARE, ein Brett, ein Wahnsinnstrip, abends, mit Kerzen. Fantastisch auch mit Kopfhörern!

  11. ijb:

    Ja, bin auch vollkommen überzeugter Albenhörer und stimme deiner Meinung zum Sequencing und Songcharakter völlig zu.

    Manchmal stört mich daher sogar das Wenden der LPs, wie etwa bei Tindersticks Waiting Room. Andererseits wähle ich dann manchmal tatsächlich fokussiert auch nur eine Albumseite.

    Über Radiohead und Moon Shaped Pool habe ich, lustigerweise, ebenfalls im September mit M.E. (und den dreien vom Trio im Studio) geplaudert. Anders herum schien er inspiriert davon, als ich meinte, ich habe damals auch eine ganze Weile gebraucht, um Yorkes Soloalbum The Eraser so richtig mögen – bis ich es schließlich doch großartig fand, nach einiger Zeit erst. Er meinte, wollte sich das daher auch noch einmal neu anhören.

    Naja, mal schauen, wie es mir mit den genannten Platten noch in nächster Zeit gehen wird. Selbstredend finde ich sie ja auch hervorragend, nur konnte ich sie nicht in die oberen 20 einfügen. Ist aber wie gesagt auch immer wieder wandelbar … Mit mehr Bemühen um Objektivität hätte ich womöglich eine zumindest in Teilen etwas andere Liste + Reihenfolge erstellt …

  12. Michael Engelbrecht:

    Der Objektivität darf man gern den Laufpass geben, die Subjektivität ist der bessere Bettgefährte – allenfalls eine erweiterte Subjektivität ist denkbar, wenn man sich auf die eine oder andere nur marginal wahrgenommene Musik tiefer einlässt – deep listening heisst das Zauberwort, geprägt von der jüngst gestorbenen Komponistin Pauline Oliveiros.

    Aber es gibt natürlich Grenzen der Aufnahmefähigkeit: ich suche Musik als Seelennahrung, und finde ich so etwas, bleibe ich dran – „heavy home rotation“. Würde ich jeder Spur nachgehen, würde das Verweilen bei der „soul food“ beiläufiger, und das will ich nicht. Manchmal ist es ein Nebensatz hier auf dem Blog, der mich neugierig macht. Und dann lasse ich zuweilen höchste Sorgfalt walten, w e n n die ersten Töne greifen. A p r o p o s, aufgepasst:

    „ULTIMATE CARE II ist eine der aufregendsten Aufnahmen in der Geschichte der Elektronischen Musik der letzten 25 Jahre.“

    Ist das eine objektive Aussage?
    Natürlich nicht, es ist erweiterte Subjektivität.

    Uli Kochs Aussage über Enos „The Ship“ ist erweiterte Subjektivität, sprich, private Anschauung, private Anhörung. Sie widerspricht meiner erweiterten Subjektivität krass. Aber keiner ist an der „Wahrheit“ näher dran. Von dem Begriff „Wahrheit“ kann man sich in der Ästhetik genauso verabschieden wie von dem Begriff „Objektivität“.

    Als in der Nachkriegszeit Stockhausen aufkam, und Cage, und der Minimalismus, da bildeten sich Lager. Lager produzieren Anhänger einer Schule, einer Richtung. Wer nur in eine Richtung läuft, entdeckt, dass die Welt doch eine Scheibe ist, und fällt am Ende ins Nichts – denn ästhetische Lager, die sich bekämpfen und um höhere Wahrhaftigkeit ringen, sind Vereine der puren Tölperei und Blindhörerei.

    Ich habe mir im Laufe von 25 Jahren hier und da unglaublich idiotische Tiraden anhören dürfen. Beispiele: ein Musikredakteur, der mir eine halbe Stunde vorfaselte, wieso Arvo Pärt eines reine Simulation des Mittelalters sei. Eine Hörerin, die mir fast ebenso lang erzählte, die Musik von Arvo Pärt wäre ein Gottesbeweis. Sie war keine Bewohnerin einer psychiatrischen Station, aber sie sah beim Hören seiner Musik Engel durch den Raum schweben. Wollen wir die Existenz von Engeln diskutieren (dann müsste sich noch Keith Jarrett einschalten mit seinem Begleittext zu A MULTITUDE OF ANGELS)? Besser nicht.

    Es wird halt tendenziell peinlich, wenn erweiterte Subjektivität falsch verstanden wird, und die WISSENDEN, die, die WAHRHEIT kennen, ihre Fähnchen schwingen. Wer nun zum Schluss kommt, angesichts der Pärt-Anekdoten, die Simulation des Mittelalters produziere einen Gottesbeweis, hat leider nichts verstanden:)

    Nie von der Wahrheit reden, kann der Wahrheit nahekommen. Wittgenstein hat das etwas anders formuliert.


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