Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2016 7 Sep

One for the road

von: Martina Weber Filed under: Blog | TB | 1 Comment

 

Bei der Musikauswahl für eine Autofahrt macht es einen Unterschied, ob ich allein unterwegs bin oder nicht. Fahre ich allein, packe ich meistens ein paar Audiokassetten mit den Zusammenschnitten von Michaels Radiosendungen ein, egal aus welcher Zeit. Morgen ein Ausflug mit einer Freundin in den Ort, in dem sie aufgewachsen ist. Sie hat einen CD-Spieler im Auto und ich bin für die musikalische Gestaltung der Reise zuständig. Neue Möglichkeiten. Dabei gibt es ein paar Dinge zu bedenken. Ich weiß nicht, woran es liegt und ob das mit der luftigen Struktur unserer Sternzeichen zusammenhängt, unsere Geburtstage liegen nur ein paar Tage auseinander, aber D. und ich haben einen Gesprächsstil entwickelt, bei dem wir in der Lage sind, innerhalb kürzester Zeit Themen zu wechseln, bestimmte Punkte zu vertiefen, andere liegen zu lassen, später vielleicht wiederaufzunehmen, plötzlich wird wie aus dem Nichts ein uraltes Thema wieder aufgegriffen, oder ein völlig überraschendes neues. Wie bei Mad Men ist es die Struktur eines Rhizoms. Erfahrungsgemäß gibt es Leute, die das wahnsinnig macht, weil es ihnen einfach zu schnell geht. D und ich können aber auch sehr logisch sein. Idealerweise passt die Musik, die ich einpacke, zu diesem Gesprächsstil, sie darf also nicht zu dominant sein, wobei auch noch zu bedenken ist, dass D´s Musikgeschmack etwas weniger experimentell und düster ist als meiner. Wir werden einige Zeit auf der Autobahn fahren, später Landstraße. Die Sonne wird scheinen. Wir werden die Fensterscheiben herunterkurbeln. Den Eistee herumreichen. Die schwäbische Schichtstufenlandschaft wird in der Nachmittagssonne leuchten. Eine Abfahrt, abgeerntete Felder, ein Rathaus irgendwo. Äpfel auf einer Wiese. Ein kleines illegal errichtetes Haus. Für die Hinfahrt dachte ich an William Tyler: Modern Country (sehr entspannt) und Durutti Column: A Paean to Wilson, ebenfalls entspannt, aber auch düster, unberechenbar, abwechslungsreich und voll Überraschungen. Today arrived. Heaven sent. Along came Poppy. A Man about a Horse von Steve Tibbetts könnte D auch gefallen. Und für die Rückfahrt, wenn es dunkel geworden ist und die Gesprächspausen vielleicht länger werden, lege ich eine Kollaboration von Jon Hassell und bluescreen auf: Dressing for Pleasure.

 

This entry was posted on Mittwoch, 7. September 2016 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

1 Comment

  1. Martina Weber:

    D. kannte keine meiner ausgewählten Platte und wird mir bei der nächsten Reise wieder den Job der DJane übertragen :)


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