Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2016 30 Jun

Après les arbres, la mer

von: Manafonistas Filed under: Blog | TB | 2 Comments

Lieber Greg,

Jetzt hat sich der Himmel zugezogen. Und es grollt. Kräftige Winde ziehen auf, und die stickige Luft lässt sich aus dem Schlafzimmer vertreiben. In diesen Wochen gibt es kaum höhere Wellen an der französischen Atlantikküste, dazu, erfuhr ich heute, muss man auf auf ein kräftiges Islandtief zu warten, das zwei Tage später die Brecher an die Biscaya transportiert. 

Ein Musiker meines Vertrauens hatte zudem geschwärmt von einer Platte, sie ich nie oder nur flüchtig gehört habe, zu Tangerine Dream hatte ich keinen Draht, aber Stuart entzündete meine Neugier auf „Rubycon“, und ich lauschte der ersten Plattenseite. Viel näher (parallelweltmässig) an Pink Floyd (ohne Rock) als an Eno. 

Ja, da waren sie, die Teutonischen Elektroniker mit ihren sanften unheimlichen Wallungen, aber ich konnte mich lustvoll auf diese durchaus fein gewobene  Musik einlassen, aus einer kleinen Monorundbox, die wir die „Zigarrenkiste“ nennen, das erste Stück von Tangerine Dream, das ich zuende (und überhaupt) hörte seit ca. 1977, jenem denkwürdigen Jahr, das jüngst so spannend querfunkte in den Lebenslauf.

Mach dir einen schönen Abend,

es grüsst Michael!

This entry was posted on Donnerstag, 30. Juni 2016 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

2 Comments

  1. Gregor:

    Lieber Michael,

    da fehlt noch die Flasche Weißwein nebst Gläsern auf dem Tisch, außerdem Lektüre und die eine oder andere Lieblings-Urlaubs-CD. Dass du jetzt einen Plattenspieler dabei hat, glaube ich jetzt nicht, auch, wenn du schreibst, du hättest die erste Plattenseite von „Rubycon“ gehört. Aber halt, wenn ich es recht bedenke, doch, du hast sicher einen Plattenspieler dabei, vielleicht so einen einfachen Thorens, nebst Yamaha-Verstärker und kleinen HECO-Boxen.

    Warst du schon in der Dünenkneipe, die mit dem Blick auf das Meer? Dort habe ich vor Jahren einmal eine Jukebox aufgestellt. Würde mich interessieren, welche Platten da jetzt so laufen.

    Einen wunderschönen Atlantiktag wünscht

    Gregor
     
    P.S. Heute ist Sonntag. Austerntag. Für jeden sechs, plus Baguette, plus Butter und kühlen Weißwein.

  2. Michael Engelbrecht:

    Austern geht gar nicht, haha, Niere auch nicht. Wir machen ja den Franzosen nicht alles nach. Die haben viel Spass mit ihrer Nati und Fussballern wie Mbappé und Griezman. Oder Pavet, der tatsächlich für Stuttgart spielt.

    Von Susi kriege ich ja immer die BVB-Fakten, also, kann ich nicht so bewerten, aber Delaney zumindest halte ich für überschätzt, die Schalker hingegegen haben eine Granate nach der andern geholt, euren Sané, dann aus Frankfurt noch so ein defensives As, Mascarell, usw. usw. … Schalke könnte Bayern Konkurrenz machen.

    In der Strandkneipe gibt es keine musikalischen Überraschungen. Auf meinem alten Telefunkenkofferplattenspieler mit eingebautem Mono laufen A Hard Days Night von den Beatles, Aftermath von den Rolling Stones (a lot of killers, some fillers!), The Pipers at the Gates of Dawn von Pink Floyd, Ruth Is Stranger Than Richard von Robert Wyatt, und eben Rubycon. Die Fünfte von Mahler (mit Georg Szolti) hat die Nacht in Portiers nicht gut überstanden und ist wellig geworden.


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