Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2016 3 Jan

I am Zoom

von: Martina Weber Filed under: Blog | TB | Tags:  4 Comments

Loop me in. I am a looper. This could have been the first two sentences of a sometimes mentioned book which will never be published. Lajla´s words. Black marks. At the flea market you recognize him by his white rain coat. Ego Dumping. Cosmetic psychiatry. I entered the students´ self-organized coffee-bar in a white rain coat ´cause I wanted to see him again. He had black hair and a plaid dish towel thrown over his shoulder. I supported him serving the guests. We did not get money for this. We did not talk. We never talked much. Sometimes it´s not a world for words. My name is Williams. I am a looper. I do not repair things. I do not need sundays. Those days I did not write in my diary. Sometimes I used to visit a flea market, hand in hand with my beloved. This is a real story. I am a looper or a collector of sounds and old fashioned devices. My name is Basinski. This is a letter to Tom. Last night I was drunk and I took an Edding and wrote on a lamppost. I was here until my rain coat got black. To think and to forget is the same.

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4 Comments

  1. Lajla:

    Wow, Martina – jetzt hast du meinen Text gelooped. Hiermit hast du einen neuen Schreibstil erfunden. Gefällt mir!

    Loopingtexte gibt es jedenfalls bei Raymond Queneau´s Stilübungen meines Wissens noch nicht.

  2. Martina Weber:

    Freut mich riesig, dass dir der Stil gefällt. Es ist bestimmt kein neuer Schreibstil, aber für mich eine neue Phase, in der ich einen bestimmten Schreibstil weiterführe. Man könnte es in diesem Fall auch einen teilweisen Remix nennen, aber es ist auch anderes drin außer deinem so wundervollen Text. Der Auslöser ist immer rätselhaft. Hier war es Jans Hinweis auf Brian Enos diary „A year with swollen appendices“.

    Brian Eno beschreibt seine Arbeitsmethode in a nutshell so: Marry your manager and then: „I´m Zoom – good at intense and exclusive concentration on something until I get somewhere with it.“ Erst wollte ich nur auf diese Methode hinweisen, es ist ja eine gute Arbeitseinstellung für einen Blog, aber auch für andere kurze Texte und auch für Gedichte. Dann habe ich einen Collagetext von Michael Wagener, unserem neuen Manafonista, gelesen (It´s strictly for the birds – oder: visawie osiris / traum vier. eins) und dann wieder deinen Text, Lajla. Schreiben ist nur interessant, wenn es ein Abenteuer ist und etwas freilegt, worüber ich mich selbst am Ende wundere.

    Die Stilübungen habe ich auch hier. Ich finde sie ein bisschen ambitioniert. Ist lange her, dass ich sie gelesen habe und ich habe auch versucht, ein bisschen nach der Methode zu arbeiten. Was mich aber überhaupt nicht weitergebracht hat.

  3. Lajla:

    Stilübung: zögern.

    Ich weiss nicht, willst du wirklich Texte loopen? Bist du sicher, dass er es war, der da mit dem langen Mantel über den Flohmarkt ging? Du solltest nicht so zögerlich sein. Rede mit ihm, sonst wird das nie etwas. Vielleicht versuchst du es am kommenden Samstag. Möglicherweise wird Tom da sein. Er wird dich Basinski vorstellen. Zögere nicht, Wittgenstein zu erwähnen, er wird dich verstehen.

  4. Martina Weber:

    Stilübung: zögern überwinden, draufgängerisch sein!

    Er war es, unverkennbar, in seinem weißen Regenmantel auf dem Flohmarkt. Ich wusste es, obwohl ich ihn nie gesehen hatte. Er hielt ein altes kleines technisches Gerät in den Händen. Einen Walkman wahrscheinlich. Er hielt ihn so, als würde er sich erinnern. Ich näherte mich von hinten, und machte dann einen kleinen Bogen, damit er mich sah.
    So einen hatte ich auch mal, sagte ich.
    Er blickte auf.
    La Loca, sagte ich.
    Schön, sagte er. Er wurde nervös. Gut.
    Ich suche Wittgenstein, sagte ich. Kennst du ihn?
    Komm mit. Er wollte meine Hand nehmen.
    Nein, sagte ich. So läuft das nicht. Ich will zu Basinski. Bring mich zu ihm.


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