Manafonistas

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2015 21 Dez

Gregor öffnet seinen Plattenschrank (105)

von: Gregor Mundt Filed under: Blog | TB | 3 Comments

 
Wenn der Tempo mit dem Jukebox-Man kommt …
 
 
Das war nicht ganz einfach, jetzt, um diese Zeit, die Kneipiers zu erreichen, bei denen meine Boxen stehen. Viele haben im November und fast den ganzen Dezember hindurch geschlossen, andere den ganzen Winter über. Da fällt mir ein, jedes Jahr dasselbe, das Frühjahr bricht an, die Tore der Kneipen öffnen sich, frische Luft vertreibt den Wintermief, die Jukebox wird angeworfen und … tut sich nichts, die gewählte Platte wird zwar angesteuert, die Nadel setzt sich in die Eingangsrille und dann: nichts. Der Plattenteller dreht sich nicht; mindestens eine Hey-Jude-Länge passiert nichts. Dann, wenn der Wirt mich bis dahin nicht schon erbost angerufen hat, beginnt der Plattenteller zu ruckeln, zu zuckeln, die Platte eiert fürchterlich, weitere 30 bis 40 Minuten später kann man dann – vielleicht – die gewählte Platte in Originalgeschwindigkeit hören. Der Kenner weiß Bescheid, die Schmierung der beweglichen Teile der Box verharzt bei längerem Nichtgebrauch der Musikbox und dann kommt es zu dem eben geschildertem Effekt.
 
Zurück zum eigentlichen Thema: ich wollte die Kneipiers erreichen, um von ihnen zu erfahren, welche Platte denn am häufigsten gedrückt worden ist. Interessiert haben mich allerdings nur die 2015 erschienenen Musikstücke. Das macht die Sache natürlich kompliziert, weil in meinen alten Boxen ein mechanisches Zählsystem die zehn häufigst gewünschten Titel zwar anzeigt, aber natürlich nicht zwischen „Yesterday Man“ von Chris Andrews aus dem Jahre 1965 und Robert Forsters „Let Me Imagine You“ aus dem Jahre 2015 unterscheidet. In manchen Kneipen sind fast nur Oldies unter den ersten zehn am häufigsten gedrückten Platten und, wie erfahren wir dann, wie oft neuere Platten gedrückt wurden? Eben, schwierig. Jetzt wissen natürlich meine Jukebox-Pächter von meiner Vorliebe für Hitparaden und haben eine So-In-Etwa-Hitliste erstellt. Prima, das ist ja nun auch aussagekräftig. Und hier sind sie die Top 12 der Jukebox-Kneipen 2015 (wie gesagt, Oldies bleiben außen vor – gerne ein anderes Mal):
 
 
Ganz klar auf Platz
 
1. Sufian Stevens: The only thing, gefolgt von
2. Rickie Lee Jones: I´ai Connais Pas
3. Josh Ritter: Homecoming
 
 
 

 
 
 
4. Wilco: Maynetized
5. Montain Goats: Southwestern Territory
6. Joanna Newson: Sapokanikan
7. Robert Forster: Let me imagine you
8. Kacey Musgraves: Dime Store Cowgirl
9. Patty Griffin: Shine a different way
10. Buffy Saint-Marie: Ke Sakihitin Awasis (I Love you baby)
11. Martin Courtney: Northern Highway
12. Josh Ritter: Birds of the meadow
 
 

This entry was posted on Montag, 21. Dezember 2015 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

3 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    Komisch, Gregs, in Hörnum ist ganz klar GIMME ALL YOUR LOVE von den ALABAMA SHAKES vorne mit dabei.

  2. Gregor:

    Ja, Michael, ich erinnere mich, dass ich die Platte, die am 17.April erschienen war, während unseres Manafonistentreffens in der Kneipe quasi frisch gepresst vorbeigebracht und auch gleich eingeordnet habe. Es war der vorletzte Abend unseres Treffens, ich wollte noch ein Glas Weißwein trinken, habe diese Platte gedrückt, nach Amrum rübergeschaut, was will man mehr. Freut mich zu hören, dass die Platte solch ein Erfolg war. Leider war das nicht überall so.

  3. Wolfram Gekeler:

    Seit es in Stuttgart die LERCHE nicht mehr gibt, die regelmäßig das Plakat mit den Top 100 aushängen hatte, ist man auf die o.g. Liste geradezu angewiesen. Es gibt übrigens bis heute Musiker, die ihre Sticks oder Noten oder Jukebox-Singles ausschließlich in den blau-rot-schwarz-weißen Tüten der LERCHE transportieren. Bis heute!


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