Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2015 22 Aug

Und dann krachte es!

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 3 Comments

Ich ärgerte mich, dass ich mein Aufnahmegerät nicht dabei hatte. Die Wolken enthüllten ein seltsames Farbenspiel, der Wind frischte auf, Regen ging in Bindfäden nieder. Ich hätte gerne die Geräusche aufgenommen, zumal aus dem Hintergrund, durch das Mauerwerk einer alten Kirche hindurch, ein Chor erschall. Ich stand am Rande eines wilden Gartens, als Manfred Eicher dazukam. Ich sagte zu ihm: „Höre dir diese Kulisse an, es klingt, als würden die Stimmen tief aus der Erde kommen.“ Wir erlebten dann, wie eine sonderbare Stille Einzug hielt, der Himmel violette Farben annahm, selbst der Chor schien den Atem anzuhalten. Ich blickte auf ein freies Feld, und plötzlich schlug ein Blitz ins hohe Gras, und setzte etliche Quadratmeter in hoch aufschiessende Flammen. Es dauerte, bis ich mein Handy gefunden hatte, und die Feuerwehr anrief. Mich wunderte, dass die 112 funktionierte, denn ich war in einem anderen Land. Noch immer merkte ich nicht, dass ich träumte, es waren  bereits in der Ferne Alarmsirenen zu hören. Relativ schnell hatte sich das Feuer beruhigt und bewegte sich nicht mehr auf den Produzenten und mich zu. „Manfred, ich gebe ja nicht ständig Laut, aber das wollte ich dir seit Tagen mailen: diese Produktion mit Tigrans Pianospiel und dem armenischen Chor ist unfasslich gut. Chormusik ist nun gar nicht mein Ding, aber das Teil setzt meine Abwehr ausser Kraft.“

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3 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    „Luys I Luso“ vion Tigran Hamasyan und einem armenischen Chor erscheint nach meinen Informationen bei ECM am 4. September. Der Traum ist für mich leicht zu deuten, das Album tatsächlich fantastisch. Es wechselt sich in meinem Toyoten mit dem neuen Album von Robert Forster ab.

  2. Michael Engelbrecht:

    Nach gestalttherapeutischer Traumdeutung bekommt hier der Begriff „Burner“ eine ganz neue Bedeutung.

  3. Michael Engelbrecht:

    Mich hat noch nie eine Arbeit von Tigran Hamasyan überzeugt, weder seine Jazz- noch seine Ethno-Fusion-Geschichten. Und nun kommen im September 2015 und irgendwann 2016 gleich zwei fantastische Produktionen von ihm heraus, bei letzterer, in Lugano, mit Henriksen, Bang und Aarset, war ich als Ohrenzeuge dabei.


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