Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2015 17 Mai

Aus dem „Seepferdchen“

von: Manafonistas Filed under: Blog | TB | 22 Comments

 

 
 
 

Das Treffen der Manafonisten im „Seepferdchen“ hat keine Wünsche offen gelassen. Lajla nahm als Hauptgericht Matjes „nach Hausfrauenart“, schwärmte von den Bratkartoffeln und dem Gurkensalat, und Martina liess sich nach ihrem Spargelsalat mit Barbenfilet noch dazu hinreissen, mit Lajla einen Dessert zu teilen, einen Mohnkuchen mit Vanillesauce. Den verspeiste auch, solo, Gregor, während Wolfram sich für die Creme Brulee mit Cassisorbet entschied, und Michael einen gut durchgebackenen Apfelpfannkuchen vertilgte. Als Vorspeise entschied er sich, wie Gregor, für eine Karotten-Ingwersuppe. Als Hauptgericht wählten Wolfram und Gregor vier in Limonenbutter kross gebratene Heringe mit feinem Beiwerk, während Michael dem Seehecht mit Rote-Beete-Risotto und gebackenem Spargel den Vorzug gab. Diverse offene Weine fanden genauso freudige Abnehmer wie ein Martini Rosso, Apfelsaftschorle und andere Kleinigkeiten. Über den, auch geistigen, Nährwert dieses Rückblicks braucht kein weiteres Wort verloren zu werden, das spricht doch alles für sich. Es muss nicht immer einen doppelten Boden geben – oder gibt es jemanden, der etwa von einer Erdbeertorte einen „doppelten Boden“ verlangt?! Über brisante Gesprächsinhalte und gruppendynamische Verläufe wird hier nichts verraten. Das nächste Manafonistastreffen soll im Friedrich Nietzsche-Haus in der italienischen Schweiz stattfinden. 2016 oder 2017. Vorher gilt es allerdings noch viele Abenteuer zu bestehen.

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22 Comments

  1. Anonymous:

    Essen ist das neue Pop.

  2. Lajla nizinski:

    Nach 11km bei starkem Gegenwind fand Lajla heute ihren Piratenschatz: die Friesentorte am Morsumer Kliff. Auf einem ganz leichten Blätterteigboden wirkt das Sylter Pflaumenmus schwer, darüber kommt eine leichte Sahnequarkschicht zu liegen, die eine luftige Puderzuckerdecke tragen muss. Wolfram konnte nicht widerstehen, er bestätigte Lajla’s Schwärmerei. Wir saßen stundenlang im Café Ingwersen und merkten nicht wie die schwarzen Wolken über das rote Kliff heraufzogen und Lajla mit dem Rad auf der Rückfahrt im Keitumer Bahnhof Schutz suchen musste.

    Lajla nannte das Manafonistastreffen: „positive Enttäuschung“. Der Wechsel vom Netz in die offline-Welt hat keine Überraschungen mit sich gebracht. Die Gespräche waren so wechselhaft wie das Wetter, immer durchpustet von Michael’s sturmerprobten hohen Lüften. Gregor surfte perfekt mit auf dieser Welle. Gestern Abend boten die beiden ein einstudiertes Bühnenstück. Weitere Aufführungen hier in diesem Theater.

  3. Gregor:

    Melde mich nach sehr langer Fahrt mit der Deutschen Bahn zurück in Leinfelden-Echterdingen. Kaum daheim wird hier ein Manafonistas-Text geboten und wir dürfen uns einmal mehr fragen: Wer hat das geschrieben? Mein Tipp: Lajla!

  4. Michael Engelbrecht:

    Errare humanum est, Gregorius :)

  5. Gregor:

    Okay, okay, war ja nur ein Versuch …

  6. Martina Weber:

    Ich bin nach elf Tagen kaltem Internetentzugs endlich wieder online. Werde nie wieder eine Ferienwohnung mit hotspot mieten. Diese Dinger taugen nicht. Vielleicht liegt es auch an mir. Zu Hause war der Internetzugang auch defekt.

    @ Lajla: positive Enttäuschung? Klingt interessant. Kann man Menschen aufgrund ihrer Blogeinträge oder Kommentare oder der von Michael akribisch beobachteten Ernährungsgewohnheiten einschätzen? Ein bisschen schon, aber Überraschungen gibt es doch immer wieder.

  7. Lajla Nizinski:

    Prima, dass du’s endlich auf die virtuelle Autobahn geschafft hast.
    Martina, wir haben noch 5 Ueberraschungen vor uns.

  8. Martina Weber:

    Hoffentlich noch mehr als fünf Überraschungen, Lajla :))

  9. Michael Engelbrecht:

    Eher ad-hoc-Entscheidungen als Ernährungsgewohnheiten, Martina:) – allein das mit den Apfelpfannkuchen habe ich auf Sylt obsessiv betrieben!

  10. Wolfram Gekeler:

    Man hat 3 Tage mit einer kleinen Gruppe weitgehend Unbekannter verbracht und fühlt sich nach deren Abreise so grau gestimmt wie der Himmel über Sylt – das ist ein gutes Zeichen.

    Für gute Rahmenbedingungen im schwierigen Gebiet zwischen Individualreisen und Studiosus-Exkursionen hatte das Eventmanagement gesorgt, das trotz feiertagsbedingter Menschenmengen und SUV-Kolonnen Frühstück mit Meerblick, eine Skybar mit Bundesliga-TV und wichtigen Siegen sowie den Zutritt zu einem dekadenten Matratzenlager in einem extravaganten Teekontor organisierte und es sogar schaffte, dass die Eisbadefreunde Westerland e.V. ihre Jahreshauptversammlung im Samoa zum erstenmal in der langen Vereinsgeschichte um eineinhalb Stunden verlegen mussten.

    Des Weiteren gab es eine Reihe (für mich) interessanter und intensiver Gespräche, aber auch einige verpasste Gelegenheiten dazu (Kurzfilme! Rhizom! Fusion Cooking und Fusion Music! Tom Waits! Manafonistenalltag! Listen! Glückskeksrezepte!). Das sind alles tiefgreifende Themen, und deshalb verstehe ich eine Freundin nicht, die unseren Austausch als Blog für höheren Blödsinn bezeichnete. Vielleicht liegt der Blödsinn in der Mitte. Oder er ist bipolar.

    Und schließlich wurden politisch-strukturelle Veränderungen und Wandlungen offen diskutiert (wie auch das 2.Vatikanische Konzil eine gewisse Angleichung der dogmatischen Sätze zum besseren Verständnis der modernen Welt für notwendig – und möglich! – hielt).

    Frauenquote: Da es ja „der Manafonista“ gleichwie „die Manafonista“ heißt, ist das bisherige Missverhältnis wohl nicht aufgefallen.

    Kreativität: neue Ideen sind erwünscht, wenn die Mehrarbeit übernommen wird (z.B. non-thrilling novel of the month, das Handke-Zitat der Woche oder ausgewählte Kapitel aus dem Standardwerk „Ich repariere meinen Tempo Matador selbst“).

    Achtsamkeit: die Texte wollen beachtet sein, auch über den Tag hinaus. Dazu dient unter anderem das tag-Verzeichnis.

    Nachhaltigkeit: Es wurde ein Verfahren zur langfristigen, katastrophensicheren Konservierung der elementaren Sätze manafonistischen Denkens entwickelt, an dem sich noch manche die Zähne ausbeißen werden.

    Hoffen wir nun noch darauf, dass für das nächste Treffen ein Ort gefunden wird, der für niemanden zu weit entfernt liegt; ansonsten bleibt der Rückweg in die virtuelle Welt ja jederzeit möglich, egal ob positiv oder negativ enttäuschend. Heute ist ein Poloturnier am Strand von Hörnum. Ich werde nicht hingehen. Aber der Himmel ist blau.

  11. Gregor:

    Was für eine herrliche Zusammenfassung unseres Treffens!

  12. Michael Engelbrecht:

    Grosses Kino, Wolfram, von grau bis blau. Der Kommentar mit dem „höheren Blödsinn“ hat mir auch gefallen.

  13. Martina Weber:

    Was ich eigentlich noch hätte sagen wollen: Zu dem Nietzschehaus in Sils Maria habe ich eine intensive Beziehung, ohne je da gewesen zu sein. Ich habe Nietzsche nicht wie Michael als Jugendlektüre betrieben, sondern während meines Germanistikstudiums in Freiburg im Rahmen eines grandiosen Seminars über Nietzsches Geburt der Tragödie. Ich habe damals ein ziemlich umfangreiches Referat gehalten und über Nietzsche meine Zwischenprüfung gemacht.

    Der Seminarleiter hatte neben Germanistik Musikwissenschaft studiert und schwärmte von der seltenen Verbindung von Musik und Germanistik. Er erzählte sehr begeistert von diesem Nietzschehaus und ich wäre gern dorthin gereist, es stand jahrelang auf meiner Reiseliste. In dem Seminar war auch M, der zwei Jahre älter war als ich und aussah wie Georg Trakl. Er war in einem kleinen Ort am Bodensee aufgewachsen und alles, was er mir davon erzählte, klang für mich wie aus einer längst vergangenen Epoche. Ich hielt M für unerreichbar, obwohl wir uns oft trafen. Irgendwann stellte sich heraus, dass er auch mich für unerreichbar hielt. Letztlich waren wir füreinander nicht erreichbar. Und das ist auch gut so.

    Während der Seminarzeit gab es einen Suizid eines Teilnehmers, der wie auch M zu einem irgendwie näheren Kreis um den Dozenten gehörte, der dadurch erkennbar war, dass der Dozent diese Seminarteilnehmer duzte. In der nächsten Seminarsitzung erklärte uns Dr. B, Nietzsche hätte gewollte, dass wir leben. Durch dieses Seminar wurde mich klar, dass es mich nicht interessiert, mich wissenschaftlich mit Literatur zu beschäftigen. Ich wollte am liebsten nichts mehr mit Sprache zu tun haben. Ich wusste nicht wohin. Es war keine gute Zeit und dies ist der Grund, warum ich beim Gedanken an dieses Haus nicht in Begeisterung ausbreche.

  14. Jochen:

    Nietzsche habe ich nie gelesen, aber was es mit der Geburt der Tragödie auf sich hat, interessiert mich schon … – Dr. Watson, recherchieren sie!

  15. Martina Weber:

    Manchmal ist es interessant, komplexe Gedankengänge einzelner Philosophen als Zusammenfassung zu lesen oder Essays über ihre Arbeit. Wenn die Primärtexte aber packend sind, sollte man das nicht tun. Bei Nietzsche mochte ich die Energie, die damals stark auf mich gewirkt hat. Ich habe das alles lang nicht mehr gelesen und wäre jetzt nicht mehr dazu in der Lage, zu erklären, was damals passiert ist. Es würde mich auch nicht mehr interessieren.

  16. Wolfram Gekeler:

    Klar, dass Nietzsche Haus nicht geht, fahren wir halt woanders hin …

  17. Martina Weber:

    Danke, Wolfram!

  18. Lajla Nizinski:

    Martina, uns faellt bestimmt eine andere Oase ein.Wenn wir uns auf eine geeinigt haben, lassen wir Rauch aufsteigen.

  19. Michael Engelbrecht:

    Bad Segeberg. Dortmund. Langeoog. Ammersee. Hannover (countryside). Stuttgart (countryside). Leinfelden-Echterdingen. Schwarzwald. Usedom. Amrum. Die Liste könnte lang werden.

  20. Wolfram Gekeler:

    Meinst du Leinfelden-Echterdingen Echterdingen oder Leinfelden-Echterdingen Leinfelden?

  21. Uwe Meilchen:

    Oder vielleicht eine Hallig ? Hallig Hooge, zum Beispiel …

  22. Michael Engelbrecht:

    Diese Hallig wollte ich immer schon erleben.
    @Wolfram : ich meinte natürlich Echterfelden-Leindingen!


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