6 Comments
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Ulrich Kriest:
Na? „In the Mood for Love“ geguckt? Über diese zwei Hat King Cole-Alben müsste es kulturwissenschaftliche Magisterarbeiten geben. Hammer“
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Michael Engelbrecht:
Vor Jahren gesehen, im grossen, dunklen Kinosaal. Welche zwei Alben? Jetzt bin ich durch den Komponisten des Liedes drauf gestossen, und durch einen Italiener. Ist das Lied ein Trennungslied?
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Michael Engelbrecht:
Google-Übersetzung:
Immer frage ich Dich
Was, wann, wie und wo
Du antwortest / entgegnest mir immer
Vielleicht, vielleicht, vielleicht
Und die Tage vergehen / nehmen ihren Lauf
und ich bin am Verzweifeln
und Du, Du antwortest / entgegnest mir
Vielleicht, vielleicht, vielleicht
Du verschenkst / vergeudest die Zeit
denkst darüber nach, denkst darüber nach
was Du am meisten willst
Bis wann, bis wann ( im Sinn von „wie lange noch“) -
Ulrich Kriest:
Manchmal wird man eiskalt erwischt. Man sitzt im Kino, folgt der Story – und plötzlich erklingt ein Song, den man bislang nicht kannte, den man aber ab sofort im seinem Leben nicht mehr missen möchte. So geschehen in Wong Kar-Wais sehr stilisiertem Arthaus-Liebesfilm „In the Mood for Love“ (2000), als innerhalb des ohnehin schon großartigen Soundtracks plötzlich zwei Latino-Schlager, man kann es nicht anders sagen, mit Schmelz zelebriert wurden: „Aquellos Ojos Verdes“ und „Quizás, Quizás, Quizás“. Die Stimme, die hier zu hören ist, ist bekannt: Nat »King« Cole. Erstaunlicher ist da schon, dass hier ein derart populärer Künstler – Cole war der erste Afro-Amerikaner mit eigener TV-Show in den USA – zu butterweichen Arrangement spanische und portugiesische Texte singt, offenkundig ohne der Sprache mächtig zu sein. Und dann noch diese englische Aussprache des Spanischen! Very cheesy! Zwei Alben mit Melodien aus Kuba, Mexiko, Puerto Rico, Brasilien und Argentinien hat Nat »King« Cole 1958 und 1962 in Hollywood mit Latino-Musikern aufgenommen – zur Hochzeit des Kalten Krieges. Wenn jetzt die politisch hoch reflektierte Post Free-Ikone David Murray sich mit einem hochkarätig besetzten Cuban Ensemble dieser mit Sentiment gesättigten Songs annimmt, darf man gespannt sein. Zumal es Murray nach eigener Aussage nicht um einen Besuch im „Buena Vista“-Museum geht, sondern um einen ganz und gar aktuellen Blick auf eigentümliche kulturelle Transfers der Jazz- und Pop-Geschichte.
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Henning Bolte:
Brücke und Meister in dem Transfer war Juan Tizol. Und der hat eng mit Cole zusammengearbeitet.
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Henning Bolte:
Warum wohl gehen soviel Bluestexte über Unzuverlässigkeit und Qualen von Zweierbeziehungen?