Henning lud mich gestern Abend zu einem Konzert nach Koeln ein. Es wuerde in einer Hoehle voller Sand stattfinden, die Musiker wuerden uns den Sand aus den Ohren blasen.
Ouvertuere
Albrecht Maurer setzt sich mit seiner Violine auf einen samtbezogenen Schemel, an seiner Linken sitzt breitbeinig Theo Joergensmann. Er beginnt mit seiner Clarinette aufs Intensivste im Brei des Weltelends zu ruehren. Maurer spielt wie wild um das Leben an sich, will alles fest/halten, was Joergensmann durchwuehlt.
Intermezzo
In der Pause sage ich zu Henning, dass ich die ganze Zeit das Bild „Melencolia“ von Albrecht Duerer vor Augen hatte: Theo als der maechtige Engel mit Hang zur Melancholie und Albrecht der Putto, der mit seinem expressiven Streichen alle Diesseitslust verteidigt.
Zweiter Satz Andante
Henning uebergab mir dankenswerterweise eine CD vom Verkaufstisch. Er hatte die Liner-notes von „FANTASM“ geschrieben. Mich umfesselte der Text in seiner magischen Wortwahl so sehr, dass ich den Beginn des zweiten Sets verpasste. Ich sah nur Lucian am Klavier sich reiben, druecken, pressen. Im Hintergrund noch ein Bratschist. [Henning, wer spielte da?]
Ode
Paul, hear you? Maurer, Maneri und Ban spielten ein fantastisches „FANTASM“. Sie innigten uns in einen Athanor, aus dem mich Hennings Stimme riss: „Wir duerfen die Strassenbahn nicht verpassen.“
Accelerando
gings zurueck nach Duesseldorf/Amsterdam.