Sonntag, 16.13 Uhr. Nichts gegen herzzereissende Songs im Mittelteil, der ein richtiges Eigenleben haben kann. da ist alles möglich von Ravel bis Beatles, von John Martyn bis Can! Und vielleicht sogar Trammps Disco Theme / Zing Went The Violins!!
Montag, 11.46: kleine Änderungen. Arthur Russell und Sun Ra haben die Plätze getauscht. Das Cello von Russell kommt besser nach der Akustik-Gitarre; und Sun Ra eröffnet mit seinem Exotica-Ohrwurm (schräg, schleichend) den Traum vom Mt. Everest. Und die Schlusspointe mit dem Philly-Sound ist platziert. Bobby Kalphat kam um die Ecke geschossen und brachte eine Tüte Ganja. Zudem habe ich zwei Moderatonsstrecken gekippt.
Montag, 16:24 : Die Lage ist erst mal gesichtet. Es kommen mir noch neue CDs von Felix Kubin u.a. ins Haus (Nicos Desertshore hatte ich noch nie), aber nun gibts nur noch unverhoffte Wendungen…. Ideen? Einsprüche? Einwände? Gerne.
„The Epic of the Everest“ (Trailer)
Let´s play sequencing … Die letzten Klanghorizonte des Jahres werden wiefolgt angekündigt, ich muss sechs Wochen vorher immer drei Namen nennen:
23.11. – Sun Ra, John Gilmore, Marshall Allen u.a. (Klanghorizonte)
7.12. – Isaos, Jyotsna Srikanth, Laraaji u.a. (Klanghorizonte)
Also, dann bitte ich um fröhliche Mitarbeit. Zur Sendung am 23.11. Der Clou meiner drei Namen ist: sie haben alle in Sun Ras Band gespielt, John Gilmore hat sogar mal John Coltrane Saxofonstunden gegeben, um ihn von bestimmten, bevorzugten ´patterns´zu befreien. Vor Monaten stiess ich auf die Beschreibung einer Sun Ra Platte von dem klassischen Hippie des 21. Jahrhunderts, Devendra Banhart, er begeisterte sich für eine Platte des Sonnengotts, die mir gänzlich unbekannt war, ich bestellte sie mir, und entdeckte darauf einen herrlichen Ohrwurm, als hätte Sun Ra nicht nur die Klänge des Saturn vernommen, sondern auch die von Maurice Ravel. Das Stück ist gesetzt, und drumherum baue ich die anderen Titel. Gerne lese ich Vorschläge. Ich bevorzuge für diese Stunde kürzere Titel, und nachdem ich zuletzt ellenlange Moderationen hatte, möchte ich meine Texte verknappen, und die Musik diesmal weitgehend im nachhinein beleuchten. Das sieht dann so aus:
1) Tindersticks: Naked Walk, aus LES SALAUDS, CD 07, 1´36´´(ein instrumentales Stück aus ihrer neuen Soundtrack-CD, die Gruppe schreibt seit Jahren Filmmusiken für Claire Denis)
Mod 1 (hier erst erzähle ich etwas zum Tindersticks-Soundtrack, der Hörer, und der, der dieses fröhliche „sequencing“ nicht kennt, und keine playlist im voraus liest, weiss gar nicht, was auf ihn zukommt, rätselt selbst, bis ich es ihm erzähle; hier werden also alle Zaubertricks enthüllt)
2) Zsofia Boras: Green and Golden, aus EN OTRA PARTE CD 07, 2´58´´(hier spiele ich, es passt von der ruhigen Anmutung, und der vollkeommenen Kitschfreiheit, ein Stück aus ihrer neuen Solo-Akustik-Gitarren-CD, wahrscheinlich diese Komp. von Ralph Tonwer. Manfred Eicher hat in Lugano produziert, wo auch die aktuellen Werke von Towners und C. Bleys Trios enststanden. Tip von Gregor!)
3) Arthur Russell: Lucky Cloud, aus ANOTHER THOUGHT, CD 04, 2´12´´ (sein letztes Werk, ätherische Pop-Kammer-Sphären zwischen Todesahnung und Dancefloor-Reminiszenzen; dieses Album kommt in Kürze in neuem remastering auf Vinyl heraus; wie Sun Ra hat Arthur Russell neue Horizonte geöffnet)
Mod 2
4) Sun Ra: Tiny Pyramids, aus: ANGELS AND DEMONS AT PLAY, CD 01, 3´17´´ – die Stunde beginnt zumindest ruhig, bleibt evtl. ruhig, hier das ca. 4-minütige Sun Ra Stück, eine sphärische Ballade, Sun Ra passt, melodieversessen und fliessend, im Anschluss an Artuhur Russell, der schönste Free Jazz wäre hier an verlorenem Orte)
Mod 3
5) Simon Fisher Turner: Ama Dablam , aus THE EPIC OF THE EVEREST, CD 11, 5´13´´; Simon Fisher Turner hat hier einen legendären alten Dokumentarfilm über die Besteigung des Mt. Everest neu vertont. s. Trailer oben
Mod 4
6) The Beatles: Long, Long, Long, Long, aus THE BEATLES, CD 07 (Disc Two), 3´03´
7) Robert Fripp: Exposure, aus EXPOSURE, CD 09, 4´16´´
8) Nico: Abschied (oder All That Is My Own) aus DESERTSHORE, CD 05, 3´05´
Mod 5
9) Simon Fisher Turner: Manaslu aus THE EPIC OF THE EVEREST, CD 05, 2´25´
Mod 6
10) Bobby Kalphat and The Sunshot All Stars: Terminal Rock / What About The Half Version, aus ZION HILL, LP 1/ 1+2, tt: 5´00´
Mod 7
11) Keith Jarrett: Part VIII, aus NO END, Cd 08, Disc One, 3´57´´
12) Modern Jazz Quartet: Venice, aus NDR 60 Years Edition, No. 4 (Oct 28. 1957); CD 04, 4´40´´
Mod 8 (hier kommt scheinbar ein Break; hier kommen The Trammps; mein Tonfall ändert sich; aber auch Keith Jarretts Post-Height Ashbury-Hippie-Schamanen-Romantik macht den Trip ins alte Philadelphia möglich; und nicht zuletzt die Nachtclub-Szenerie des MJQ! We´re in Hannover City, Greggs and Jo!)
13) The Trammps: Trammps Disco Theme / Zing Went The Strings, aus PHILADELPHIA INTERNATONAL CLASSICS: THE TOM MOULTON REMIXES, LP H2, 6´41´´
P.S: jeder Manafonista kann hier was nach eigener Lust einfügen, vorschlagen, jeder Kommenator Cds benennen, die in diese sich entwickelnden Stimmungen gut passen würden. Ich möchte so gut wie keine CD spielen, die ich schon in den letzten Monaten gespielt habe. Ältere Veröffentlichungen sind (siehe Arthur Russell, Sun Ra) durchaus möglich.