1) James Blake: Overgrown – (reiches, skelettiertes Meisterstück) 2) Iron and Wine: Ghost on Ghost – (Glück, mein Glück, rück näher ein Stück: die perfekte 70er Jahre-Platte, mindestens so gut wie das meiste, das uns damals am Herzen lag und als „homegrown“ galt) 3) Paul Motian: Conception Vessel (Box) – (die Schatztruhe des Meistertrommlers mit armenischen Wurzeln, seine Solowerke für ECM anno 1972-84 bereichern jede Sammlung von Meilensteinen) 4) Mike Cooper: White Shadows in the South Seas – (Exotica experimental, mit digitalen und analogen Vögeln, Musik für eine Hängematte auf Tahiti) 5) Karl Bartos: Off The Record – (viel mehr als ein Nachklang alter Kraftwerkzeiten, ein mitreissendes Musikbuch voller Geschichten, Geheimtipp) 6) Mats Eilertsen Trio: Sails Set – (Piano, Bass, Schlagzeug – langeweilefrei, aufregend, melodisch, chapeau!) 7) Tunng: Turbines (meine britische Lieblingsband trifft weiterhin meinen Nerv, aus den rohen folk-tronica der frühen Jahre wurden reinste Popjuwelen, der doppelte Boden blieb ihnen zum Glück erhalten) 8) Quercus (June Tabor, Huw Warren, Iain Ballamy): Quercus- (zeitlose Klangreise durch die Jahrhunderte mit der grand old Lady des britischen Folk, eingefangen in The Anvil im britischen Basinstoke) 9) Splashgirl: Field Day Rituals – (das langsamste Pianotrio der Welt bleibt erfinderisch, träumt von arabischen Nächten und schliesst den Modularsynthesizer an die Steckdose, Vorsicht: diese Musik wird leicht unterschätzt!) 10) radio.string.quartet.vienna: posting joe – (verblüffend, wenn in einer Hommage (hier Joe Zawinul) die Musiker das ständige Sich-Verbeugen vergessen, und merken, dass, wenn sie einem Seelenverwandten auf die Spur kommen, sich selber ganz nah sind!) 11) Møster!: Edvard Lygre Møster – (so zapft man alte Quellen an, so entfacht man altes Free-Fusion-Feuer in einem Jazzclub in Oslo, nur so!) 12) Matthias Delplanque: Chutes (abenteuerlich klingender Ersatzausdruck für „elektro-akustische Musik“ gesucht: so wird man in eine fremde Welt gelockt, so was entsteht livehaftig auf den Bühnen Europas, „Wo-bin-ich-Musik“: „that frenzy is no fake!“)