„Wandermüde“ by Stephan Mathieu and David Sylvian. David Sylvian’s experimental breakthrough „Blemish“ (sound-cd ss001) sees a new interpretation in the album „Wandermüde“, by the remarkable electro-acoustic musician Stephan Mathieu. Working from the instrumental source material, Mathieu brings us a new experience of the most stirring textures and darkest thoughts from this pivotal album. (source: samadhisound)
Mathieu/Sylvian: „Saffron Laudanum“ (from Wandermüde)
David Sylvian: „The Only Daughter“ (from Blemish)
„Eine Parallelwelt zu BLEMISH. Niemand, kein Mensch auf Erden, käme, wenn er es nicht wüsste, beim Hören von WANDERMÜDE auf die Idee, hier würden die Masterbänder von Sylvians Wendepunktmusik bearbeitet.“
„Liegt hier vielleicht Sylvians Mitwirkung in homöophatischer Dosis vor?“
„Nun, er spielt hier schon einige Instrumente. Ob er etliche allerdings neu einspielte, oder ob sie auf BLEMISH ein eher verborgenes Leben führen, weiss ich nicht einzuschätzen. Ein sehr dunkles Album, das einen eher an ON LAND von Brian Eno denken lässt als an ein Songalbum von Sylvian.“
„Ursprünglich war Mathieus Bearbeitung als Begleitmusik gedacht – für ein iphone-App, das Sylvians Digitalfotografie präsentieren soll. Entstanden ist dabei etwas Eigenständiges. Man hört tatsächlich das originäre Blemishalbum, allerdings bis zur Unkenntlichkeit verfremdet. Mir gefällts: ja, es wirkt dunkel und ernst. Saturn ist im Spiel.“
„Bei „Wandermüde“ fällt mir auch gleich das Wort „lebensmüde“ ein. Etwas Dunkles, Resignatives, ist den letzten Werken Sylvians zueigen. Dieser neuen Musik hört man das grosse Gelingen an, sich aus Erstarrungen zu befreien. Und das war auch zu hören auf Blemish oder Manafon. Aber noch einmal: nichts Klangliches vom Original schimmert hier durch. Als hätte man durch Löschen und Übermalen etwas vollkommen Neuartiges schaffen wollen.“
„Der Anfang des Songs „Saffron Laudanum“ ist deutlich als Motiv aus „The Only Daughter“ zu erkennen.“
„S p u r e n e l e m e n t e. Wie im Mineralwasser. Selten so klar wie hier. Übers Ganze gesehen, betreibt das neue Werk Auslöschung. Und der Vergleich mit ON LAND hinkte insofern, als dass Eno im Unheimlichen Sehnsuchtsräume öffnete. Hier werden konsequent Unheimlichkeiten produziert, die Musik verharrt zu sehr im Schaurigen. Knapp oberhalb der Erstarrungsgrenze. Die Musik meistert dabei einen besonderen Balanceakt: sie ist gleichermassen faszinierend und schwer erträglich.“
„Blemish bedeutet ja: mit Fehlern behaftet – insofern ist diese kühle Mineralwasserfassung ein Kontrast zum Ursprungswerk. Als man Sylvians Wendepunktmusik erstmals hörte, im Jahre 2005, hielt man es für eine mutige Gegennullreduzierung von Musik bzw Songs. Im Vergleich zu Wandermüde war das aber das blühende Leben …“
„Erstaunlich, wie sich Extreme fortschreiben können! Immerhin: das letzte Stück des Albums, zu dem Fennesz, wenn ich mich nicht täusche, neue Sounds beigesteuert hat, funktioniert fast als Hoffnungsschimmer. Übrigens ist das Dunkle kaum eingebildet, man lasse sich nur die Titel der Kompositionen auf der Zunge zergehen.“