Manafonistas

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2012 30 Dez

„The Ship“ – eine Besprechung und eine Story

von: Manafonistas Filed under: Blog | TB | Comments off

PROLOG
Eine Spätsommernacht in der fernen Zukunft. Wenn es noch Leben gibt, wird es auch Radiostationen geben! In diesem Fall ein wiederaufgebauter Leuchtturm auf der einsamen überlaufenen amerikanischen Westküste, unweit von San Diego. In ihrer beliebten Sendung „Abseitige Klang-Abenteuer“ nimmt DJ Mireia Mehroderweniger – klug im Ausdruck, hoch im Stöckeln, berauschend lässig in ihrer Überlegenheit – die Zuhörer mit auf einen Spaziergang durch die britische Musikgeschichte zwischen 1975 und 2020.
Innerhalb von fünf Stunden spielt sie viele Klassiker. Ein kurzer Blick auf ihre Playlist enthüllt, neben anderen Edelsteinen:
Talk Talks „Laughing Stock“
Scott Walkers „Bish Bosch“
John Cales „Music For A New Society“
PJ Harveys „Let England Shake“
Robert Wyatts „Cuckooland“
Gavin Bryars „The Sinking of the Titanic“
Portisheads „Third“
Brian Enos „The Ship“
National Jazz Trio of Scotland: Standards, Vol. IV
The Ship wird in der Mitte der Nacht ausgestrahlt, noch in 2135 bezeichneten die Leute diese Aufnahme als „unheimlich“, insbesondere „Fickle Sun (i)“. Es war die erste Aufnahme gewesen, die sie je von Brian Eno gehört hatte, ihr Großvater spielte sie eines Nachts, sie war auf einem Soundfile mit Gustav Mahler drauf. Gemeinsam mit The Dead Kennedys, Squarepusher, Nick Drake, John Lennon, Hamish Imlach, Ivor Cutler, Fugazi, Arvo Pärt, und einigen ostindischen Jugendaufnahmen seines Mojo „Album des Jahres 2020“.
BÜHNENSETTING
Ah…ja – die Eröffnungsszene von „The Ship“. Gelinde genügt. Es passiert nicht viel, Blick aufs Meer, „Musik für tote Häfen“, keine Menschen sind involviert, keine Figuren in der Landschaft. Noch nicht. Nach Minuten entfalten sich die Dinge langsam – das Hier und Jetzt wird die unausweichliche Qualität des lange, längst durch und durch Vergangenen erlangen.
Das Leben – was davon übrig ist – erwacht langsam. Das Schiff driftet weiter ab, mit Brian Enos tiefer Stimme, die das tiefe C trifft, und verkündet, was geschieht, wobei sie eine Sisyphus- / Lazarus-Arbeit ausführt und ihr Bestes gibt, dem Stoizismustest standzuhalten. Das ist der Aufstieg und der Fall und die Brandung und das Verklingen. Die Ebbe und die Flut. Früher oder später werden sich andere Stimmen in Hörweite versammeln – über den Äther, Megahertz-Radiotratsch: Geisterstimmen, entkörperte Intonationen, die sich selbst versichern, dass sie leben. Lebendig sind.
Jegliche Kontinuität zerbricht: eine postmoderne Parodie eines griechischen Chores. Ein Aufbrechen, ein Auseinanderfallen, herein kommt „Fickle Sun (i)“ eine weitere dämmrig düstere Welt…
„und damit ist die triste Arbeit getan
die leeren Augen, das Ende fingen an
keiner mehr bewegt die Ruder…
…verlassen fern von jedem Ufer.“
Schon im ersten Augenblick von „Fickle Sun (i)“ ändert sich der Tonfall. Eine Tour-de-Force ohne Vergleich in Enos Werken. Diese 17 Minuten sehen zu, wie alles zu Staub und Schutt wird. Wenn es kein unbewusstes Channeling ist, legt Enos schwergewichtiger Gesang während der Eröffnungspassage einiges an ernsthafter Quellenforschung von Matrosenliedern und maritimen Kneipengesang von Northumbrien bis hinunter nach Ostanglien nahe. Lieder aus vergleichbar verzweifelten, erdigeren Zeiten.
Enos Stimme mit all ihren Bearbeitungsweisen beschenkt uns. Hier haben die leidenschaftlich ausgeführten Linien ihre eigene Färbung und zurückhaltende Farben und Formen – an einer Stelle gleich entfernten Cousins von The Unthanks – Spezialisten bei zeitgenössischen Fassungen alter Volks- und Matrosenlieder, mit ihren immer währenden Zyklen von Liebe, Hass und Unglück.
Ahh, Lieder vom Meer.
– Schlimmere Dinge geschehen auf See, Vladimir.
– Das stimmt. Aber du weißt, wo wir sind, Estragon, nicht wahr? Ja?
– Nein, ich denke, also,…nicht wirklich. Wo sind wir?
– Auf dem Meer, Estragon. Wir treiben auf dem Meer. Hörst du die Wellen nicht lüstern schlagen? Oder den Schrei der Möwen – die ihr heftiges Bedauern herausschreien, dass keine Sardinen ins Meer geworfen werden sollen.
– Ja, Vladimir. Obwohl, ehrlich gesagt, nein. Ich dachte der Lärm wären nur Störenfriede! Aber der Boden rollt, und, naja, wir stehen auf etwas, das wie ein Vorderdeck aussieht.
– Richtig.
– Richtig…
– Erinnerst du dich an die Lieder?
– Ich erinnere mich an die Karten des Heiligen Landes.
EINE BREITWAND-LEERE
Das Meer ist ein wiederkehrendes Motiv im Werk Enos: voller Sehnsucht in „Julie and I“, humorvoll in „Backwater“, unermesslich und gewaltig in „Dunwich Beach, Autumn 1960“. Träge, mit leicht gebrochenem Herzen, grün und brillant in „Becalmed“. Das Element der Aufgabe war immer die gängige Bedrohung gewesen, aber bis jetzt war dieses Thema noch nicht mit solch einer Trostlosigkeit umgesetzt worden. Ein sternloses, bibelschwarzes Fries. Eine Breitwand-Leere.
Diese Arbeit vermittelt einem die alltägliche Dunkelheit von Kriegszeiten. Und dem Schwellenraum, in dem jeder letzte Atemzug ein weiter Sprung in Zeitlupe ist, auf dauerhafte Erlösung von Schmerz und Trauma zu. Und in diesem Schwellenraum ist die Tasse nicht zerbrochen, aber so knapp davor zerbrochen zu sein, dass weder „zerbrochen“ noch „unzerbrochen“ ganz stimmt. Eine Stelle, an der die Sprache, fürs erste, nicht mehr funktioniert, ihr semantischer Fluss unterbrochen.
Aus dem Nichts heraus, in diesem Album permanenter Verluste und unerwarteter Auftritte, heult plötzlich eine E-Gitarre schmerzerfüllt auf, bevor sie verschwindet, mit der Zeit, ins Vergessen. Dieses alte Instrument ist ein unerwarteter Gast an dieser Stelle (gerade mit seiner Geschichte und mit ihm verbundenen Assoziationen. Gänsehaut und Schockwirkung garantiert. Christian Fennesz hätte es an dieser Stelle nicht besser machen können. Edgard Varèse auch nicht).
Dann kommt in diesen überwältigenden symphonischen Mikrokosmos der Scott-Walker-Moment – fünfzig oder mehr mehr heiße Blechbläserschüsse, da, Daa, DAAA. Höchst effektvoll in ihrer augenscheinlichen Einfachheit. (und, ja, phonetische Annäherungen sind lächerlich, wenn du versuchst zu beschreiben, wie dir der Atem an dieser Stelle weg bleibt). Denk es dir als Anti-Kriegs-Gedicht von Ernst Jandl: ta Taaa TAAA.
Wieder&wieder&wieder&WIEDER. Crescendozeit. Schieß mich ans Ende der Nacht.
Danach (der Höhepunkt vom Track – tatsächlich der Höhepunkt des ganzen Albums) wird das Lied zu einer sehr einfühlsamen Studie des Verfalls, oder, genauer gesagt, zu einem Klagelied: „Alle Jungs fallen / fallen auf den Boden nieder“. Falls ein Lehrbuch je die Parallelen zwischen den Werken Gustav Mahlers und zeitgenössischer Musik zwischen 1970 und 2020 abdecken sollte, würde sich ein eigenes Kapitel darin mit „Fickle Sun (i)“ befassen.
DIE ILLUSION VON KONTROLLE
Nicht dass wir wüssten, dass Eno den österreichischen Komponisten verehrt hätte, aber der Punkt ist einfach – während die Anhänger Wagners gern Emotionalität und gespieltes Heldentum ausschütteten, lässt Mahler jeglichen Pathos versickern, die Eisberge großer musikalischer Gesten werden immer zusammengeschmolzen auf die Textur von Ödland – verloren gegangene Illusionen von Kontrolle.
Das macht Eno hier in den abschließenden Augenblicken. Einzelne Vokallinien verharren. Gemurmel der Sterbenden (,…als ich ein junger Soldat war…,). Aber niemand sieht ein Licht auf der anderen Seite, oder pulsierende Engel in den Ecken des Rahmens. Das Fehlen tanzender Photonen im peripheren Sehen hat schon etwas. Vielleicht ist es am besten, gar nicht im Detail zu beschreiben zu versuchen, was da im finalen Abschnitt vor sich geht, in dem der Echoraum der Stimmen übernimmt – weil es leicht nach einem lysergsäuregetränkten Moment aus einem Philip K. Dick Romanklingen könnte.
Überm Wasserfall. Das ist eine einfache Art, es auszudrücken.
GESTERN WAR DAS NETZ GESTORBEN
„Fickle Sun (ii)“ ist ein von einem Meer an Aufruhr, Unruhe, Entropie, seltsamer Schönheit und unerbittlichem Verlust umschlossenes stilles Plätzchen. Im Anschluss an zwei lange Kompositionen, die sich mit dem Preis der Hybris und der Einsamkeit des Sterbens befassen, ist das Auftauchen dieses Tracks wie ein Nachbeben. Alles ist still, aber die Erde bebt weiter und die zentralen Themen des Albums schnellen herum wie semantische UFOS im Gedankenhimmel: „Die Stunde ist schmal / Trafalgar Square ist ruhig / Vögel und kalt schwarz dunkel / Der unwiderrufliche Hunger einer sündhaften Sonne…
Gesprochen vom Schauspieler Peter Serafinowicz mit einer Stimme, die Drama und Distanz trotzt, und begleitet von einer delikaten, minimalistischen Pianofigur die weiß, an welchen Stellen der Atem anzuhalten ist, bringt das Stück die Gedanken der Zuhörer zum Herumwandern und sich Wundern – mit all seinen Versen, Zitaten und Zeilen, die zurückzuführen sind auf den „Markovschen Ketten-Generator“: „Und das Netz, das gestern starb / Ich war eine Hartkopiefassung / Ich richtete meine Augen direkt auf den Hass
Mit der Verwendung einer Mischung an computergenerierten Zufallsprinzipien und dem letzten Feinschliff eines menschlichen Wesens ist diese „Mensch-Maschine“ das perfekte Bindeglied zwischen dem, was zuvor kam und dem, was danach kommen wird. Es ist eine Klärung von Gedanken ohne dass diese Gedanken in eine bestimmte Richtung gelenkt werden würden. Kurz und knapp wie dieser Track erscheint, erzeugt er einen wahrhaft surrealen mentalen Raum: „Erschöpft von dem, was die Welt bislang zu Wege brachte / Mit Frauen, die zum Krieg aufrufen“.
AUF DEM BODEN ROLLEND
Das ganze Biest ist ein zeitgenössisches Lamento höchster Klasse und schließt mit einem Jukebox-Lied, dem du unmöglich wiederstehen kannst, darin verloren zu gehen. Klingt seltsam? Ja. Brian Eno sucht oft nach einer Lösung, einer Erlösungspassage, auf den letzten Tracks seiner Arbeiten und hat das seit HERE COME THE WARM JETS und TAKING TIGER MOUNTAIN (BY STRATEGY) so gemacht.
Auch wenn es keine Regel ist, die er nicht von Zeit zu Zeit gebrochen hätte (denk nur an ANOTHER DAY ON EARTH mit dem erschreckenden Ende „Bonebomb“, einem Lieblingstrack von David Bowie), bietet Eno mit seiner Version des alten Velvet-Underground-Tracks „I’m Set Free“ einen Zustand vorrübergehender Glücksseligkeit an. Der düstere Existentialismus des Originals wird zu einem gospelgetönten, zukünftigen „Evergreen“, mit anschwellendem Streicherklang und selbst Steine zum Schmelzen bringendem Gesang.
Nach der langen und versunkenen Reise, zu welcher dieses Meisterwerk (ja, das ist es!) dich zuvor eingeladen hat (ein Wahnsinnsritt, ausgeführt zu gleichen Teilen mit Leidenschaft, Stoizismus und Traurigkeit, klanglich durch und durch abenteuerlich), ist man vielleicht leichte Beute für diese Hymne auf ihren Weg zu den Grundlagen des Rocks, oder zu des Himmels rettender Anmut, bis zur allerletzten, sterbenden Note – ohne die Unterströmung der Melancholie zu überhören:
…Nun bin ich freigelassen /
freigelassen /
freigelassen, eine neue Illusion zu finden…“
EPILOG
Das schwache Schießpulverblau
Das schwache Schießpulverblau des frühen Morgenlichts spiegelt sich in ihren Pupillen, als DJ Mireia Mehroderweniger tief einatmet und ausatmet. Sie schließt ihren Marathon britischer Avant-Größen alter Zeiten mit Robert Wyatts „Sea Song“ und einer verschlungenen Erzählung über eine große Welle von Ivor Cutler. Diese Nächte in der Leuchtturm-Radiostation sind ihr die liebste Art der Zeitreise – aber nun, unter einem postmodernen kalifornischen Himmel, ist sie einfach froh, ihre Cyborg-Geliebte Kasumi im Eingangsbereich in einem karmesinroten Austin Mini Hydrogen auf sie warten zu sehen. Ein sanfter Kuss und Kasumi lächelt dem Anblick im Beifahrersitz breit zu.
Au Pont de Neuilly
Lass uns hier eine kleine Pause einlegen, weil du möglicherweise mehr über Mireia erfahren willst. Wenn sie ein Typ ist, dann ist sie die Frau, die du gelegentlich in der Pariser Metro siehst. Sie sieht dich nicht. Vielleicht ist sie auf ihrem Weg nach Pont de Neuilly, mittels Umstieg zur Linie 1. Idioten starren sie an. Du nicht, und das brauchst du auch gar nicht,  weil ihre beiläufige Überlegenheit wie Mondstrahlen in eine Billion Richtungen schießt, und diese Mondstrahlen auch im peripheren Sehen ein kosmischer Segen sind.
Die Zeit selbst kann entkommen
Das Geheimnis ist ganz einfach – sie hat nie erkannt, dass die Welt ihr zu Füßen liegt. Ihr Vater war ein Uhrmacher gewesen, der ein Tourbillon erfand, mit dem man die Effekte der Schwerkraft so gut ausgleichen konnte, das die Zeit selbst ihrer Verengung innerhalb des Raum-Zeit-Kontinuums entkommen konnte. Ihre Mutter war eine Krankenschwester. Für sie ist ein DJ zu sein eine bescheidene Beschäftigung.
Schmeicheleikugeln
Die Leute schießen ständig Schmeicheleikugeln in ihre Richtung. Und verfehlen sie jedes einzelne Mal. Aber eines Tages, schon bald, wird sie ihr Gegenüber finden. Und das Leben wird sich zögernd im Licht bewegen, eine Sekunde lang, während in einer anderen Hemisphäre tausende Sterne vom Himmel fallen werden und entlang kurzer Vektoren von ihrem Ursprung in einem Fragezeichen auf ihr Schicksal in Staub und Nichtigkeit zurasen, das nirgendwo liegt und endlos ist.
Nachtflüge über Los Angeles
Sie begegnete Kasumi erstmals in einem Supermarkt in Carmel, irgendwann im Laufe eines einwöchigen Frühherbst-Surfausflugs. Es brauchte nicht lange, sich zu registrieren. Sie haben so viele gemeinsame Interessen – abseitige Musik, Jukebox-Kultur, exotische Autoreisen, französische Küche, tantrischer Sex, Hubschraubernachtflüge über Los Angeles, Geister, Flüsse, Steinkreise, Hochlandburgen, Curly, Larry, Moe, Shemp, Klarträume, Tee, Wolken, Regen.
Zeitlupenwirrwarrwildnis
Das Musikprogramm der Nacht war durchdringend gewesen, aber da ist keine Spur von Müdigkeit. Mireias Sinne sind immer noch im fünften Gang. Zu Hause, in ihrem winzigen Strandhaus, lieben sie sich gegenseitig, heute in ihrem „Zeitlupenwirrwarrwildnis“-Modus, der nur wenig Bewegung verlangt. Danach schläft Mireia nahezu sofort ein, und als sie vier Stunden später wieder aufwacht, erinnert sie sich an einen Traum mit einer hölzernen Jukebox und ihrem Großvater, der ihr erzählt, dass es im frühen 21. Jahrhundert ein Jukebox-Revival gegeben hatte.
Coq au Vin
Sie schlägt die Augen auf und sieht, wie Kasumi Coq au Vin für den Abend vorbereitet. Nachdem sie eine kurze Runde im Meer geschwommen ist, geht sie durchs Wohnzimmer und legt eine Vinylplatte auf ihren Plattenspieler, ein alter „VPI Prime Forward iii“, entworfen von Maschinen in Japan und hergestellt von weiteren Maschinen in New Jersey in 2055. Sie legt eines ihrer Evergreen-Alben aus der Ära der Reise der letzten Nacht durchs alte Britannien auf, Brian Enos „Oblique Collection of Antique Jukebox Adventures“, ein Verkaufsschlager in 2019.
Ironie des Schicksals
Der Kerl der einst den Begriff der Ambient Music prägte, hatte seinen größten kommerziellen Erfolg (Ironie des Schicksals) mit einer Sammlung herzerweichender und dennoch seltsamer Fassungen klassischer und bizarrer Popsongs. Eno hatte einst eine A-Capella-Gruppe (rein aus Freude am Singen), und eine der Regeln war, keine der Dinge zu veröffentlichen, die sie im gemütlichen Raum seines Studios machten. Aber dann dachte er nochmals darüber nach.
Django Rheinhardt
Wer covert seine Covers in Ehre? Johnny Cash schaffte das (und brillant in seinen letzten Jahren), Bryan Ferry schaffte das, Patti Smith schaffte das, Cat Power schaffte das, Willie Nelson schaffte das. Kasumi nicht. Sie improvisiert Texte zu knacksenden Bakelit-Django-Rheinhardt-Lieblingen wie „Minor Swing“ und „The World Is Waiting For The Sunrise“, singt sie aber nur ohne Begleitung, unter der Dusche.
Eno listete Lieder auf, die er sehr mochte, und fokussierte sich auf jene, bei denen er sich sicher genug fühlte, eine weitere unbekannte Schicht zu ergänzen. Und natürlich hatte seine Endauswahl zu seiner Art des (sehr britischen) Singens zu passen, mit dünnen Stimmen und ohne dickem Pinselstrich.
801
Mireia blickte auf die Tracklist während das erste Lied lief: eine dunkle Ohrpralinenversion von Ray Davies „Rainy Day In June“ gefolgt von einer neuen Version von The Beatles „Tomorrow Never Knows“, Eno selbst sang einmal auf Phil Manzaneras „801 Live“. Eine wirklich besondere Sammlung, die zwei Klassiker der Everly Brothers enthält, The New Vaudeville Bands „Winchester Cathedral“, Scott Walkers „It’s Raining Today“, Tom Waits Spoken-Word-Stück „What’s He Building“ und The Doors „People Are Strange“.
Auflösung
Als das Lied der Doors schlussendlich erklang, tauchte Kasumi auf. Sie legte ihre Arme um Mireia und sie sangen beide gemeinsam zu Enos Gesang:
„Menschen sind fremd, wenn du ein Fremder bist
Gesichter sehen hässlich aus, wenn du alleine bist
Frauen scheinen böse, wenn du unerwünscht bist
Straßen sind uneben, wenn du am Boden liegst
Wenn du fremd bist, tauchen Gesichter aus dem Regen auf
Wenn du fremd bist, merkt sich keiner deinen Namen“
– geschrieben von Michael Engelbrecht, mit Ian McCartney,
aus dem Englischen übersetzt von Astrid Nischkauer, nun aber noch immer in Arbeit, was Szenen, Bilder, Nuancen betrifft, leicht verwandelt von Michael Engelbrecht

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