“In this parallel universe called reality…” – wenn einer in “Ausgerechnet Alaska” mit solchen Worten umgeht, dann ist es gewiss Chris in the Morning, der Radiomann von Cicely, diesem verschlafenen Nest in Alaska, Schauplatz einer der besten Fernsehserien aller Zeiten. Anfang der Neunziger Jahre flimmerten die sechs Staffeln über die Mattscheibe – es war noch die gute alte Zeit guter alter Fernseher, und die Serie hat, was Schnitt, Montage, Sound etc. angeht, alle Merkmale des Fernsehhandwerks von gestern. Doch die Form kann dem Inhalt nichts anhaben, hier entfalten sich skurrile Begebenheiten, die mit so viel natürlichem Charme daherkommen, dass nicht mal das Groteske ins Groteske abgleitet: ob unsere Buschpilotin meint, ihrem toten Ex-Geliebten erneut zu begegnen (er ist mittlerweile zu einem Hund mutiert und spielt die Rolle vorzüglich), ob die einheimischen Emus den konservativen Machtmenschen Dr. Minnifield verachten, deshalb nur noch kleine Eier legen und ihm damit den Traum vom Big Business verderben, oder gelegentlich ein Zeitgenosse von Weltraummüll erschlagen wird – wir staunen und lassen uns in diese kleine Welt locken. Und damit keiner denkt, dies sei alles nur ein Traum, dreht der von den Indianern abstammende Ed einen geradezu dokumentarischen Film über diese Stadt. Nebenbei lässt er sich von einer steinalten Filmkritikerin die Magie von Bergmann-Filmen erklären. Und wundern Sie sich nicht, wenn am Ende von zwei Episoden Songs von Daniel Lanois und Brian Eno auftauchen: das ist ganz normal für Cicely, Alaska.
https://www.youtube.com/watch?v=RtZWhRRX3kI&feature=related