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Archives: Ryans Tochter

 

Mit 15 oder 16 Jahren sah ich einen Film von David Lean, der mich seltsam ergriff. Erinnern kann ich mich an kaum etwas ausserhalb langer ruhiger Kamerabewegungen, weite britannische Landschaften, und dass es auch eine Liebesgeschichte war. Aber die „impacts“, die sind in meiner Erinnerungen nicht an einzelne Szenen gebunden, sondern allein an das Fliessen der Bilder und Emotionen. Ich glaube, mich zu erinnern,  dass David Lean im guten Sinne „old school“ war. Ich möchte „Ryans Tochter“ ausfindig machen und eine kleine Meditation dazu schreiben. Das Wort „Meditation“ scheint hier seltsam zu sein, und doch ging mir in den letzen Tagen genau diese Wendung durch den Kopf, „filmische Meditationen zu schreiben“. Vielleicht im Nachgang  meines Home-Cinema-Trips „Daughters Of Darkness“, einem Horrorfilm aus dem Jahr 1971. Von Harry Kümel. Er spielt in Ostende, in Gent, und an Gent kamen wir  vorhin vorbei, auf dem Weg an die Küste (für den kleinen Milu eine Abenteuerreise – „endlich wieder Meer!“ – wir rannten über eine Düne, um die dunkelrote Kugel noch in letzten Zügen untergehen zu sehen). Und wo war ich 1971, als dieser bizarre Film gedreht wurde – ich weiss es ziemlich genau, und das würde in den Text einfliessen. Die dritte Meditation möchte ich einem Film widmen, von dem ich annehme, dass ich ihn nie gesehen habe, und welcher demnächst bei „criterion“ mit einigen Extras neu aufgelegt wird, wiederum ein Film von David Lean aus alter Zeit. Wie ich lese, geht es „in dieser bittersüßen Geschichte über romantische Sehnsucht“ um ein Werk, für das David Lean 1955 „die britische Tonbühne hinter sich liess, um die sonnenüberflutete Pracht Venedigs auf dem Höhepunkt des Sommers in strahlendem Technicolor einzufangen.“ Gut zwei Jahrzehnte, nachdem „Summertime“ (mit   Catherine Hepburn und Rossano Brazzi) in die Kinos kam, war ich selber auf einer Verlobungsreise, in die „sinkende Stadt“. Venedig zeigte da eine sehr schaurige Seite, voller Tauben, Strauchdiebe und Giftschilder. Aus allem Technicolor meiner Fantasie wurden fahle, fahle Farben.


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