Da ich noch etwas Zeit habe, bis Mr. Stunning den fantastischen Boxset der Vinylediton meiner mutmasslichen „Platte des Jahres“ in Händen hält, „Echoes“, vom Fire! Orchestra, habe ich bei einem Griechen in der Nähe ein klassisches Gyros vertilgt, und, weil es hier so waldig ausschaut, etwas Parkähnliches gesucht, und gefunden. In unmittelbarer Nähe ist ein Düsseldorfer Klinikum, und gerade marschierte ein unsinniges Zeug brabbelnder Mann an mir vorbei (die Syntax erinnert mich an die Erzählung „Club Sandwich“, aus „Roter Himmel“!) Nicht, dass das hier die Psychiatrie ist, und ich gleich einkassiert werde, nur weil ich das Schild „Zutritt nur für Patienten und Ärzte“ salopp ignoriert habe. Die Wege und alten Häuser wirken so einladend.
Also: mir ist ein interessanter Fehler unterlaufen in meinen JazzFacts. Und zwar, was das Fire! Orchestra betrifft. Erst hörte ich eine Berimbau im Lauf dieses zweistündigen Trips über sechs Schallplattenseiten, die aber nicht ausgewiesen war im Begleitheft. Dann steltte sich heraus, dass es der grossartige Veteran Bengt Berger ist, der die Exotika von Herrn Gustafssons Opus magnum bedient, und ich sprach in der Sendung dann von der Doussn Gouni, und der Mbira, dem afrikanischen Daumenklavier. Letzteres gibt es aber wohl gar nicht zu hören, vielmehr eine Guimbri, ebenfalls von dem Mann gespielt, der einst „Bitter Funeral Beer“ für ECM aufnahm, mit Don Cherry an seiner Seite, glaube ich. Ausgerechnet eine Guimbri, also Joshua Abrahms‘ Herzensinstrument in seiner Natural Information Society. Der Fehler sei hiermit korrigiert. Und dennoch ist da doch auch eine Berimbau zu hören, oder?!
Das Publikum und die Hunde, die an mir vorüberziehen, werden immer absonderlicher. Ich mache mich mal besser aus dem Staub. Na ja, noch ne Viertelstunde. (Jetzt kam noch eine Lady und wollte mir ihre Töpferwaren zeigen, „um die Ecke“. Ich habe freundlich abgelehnt. Und dann stakste noch eine aufgebrezelte sonnenbebrillte Blondine in Ledermontur vorbei. Um mit dem Herrn der FILMANALYSE zu sprechen (running gag): hier gibt es viel zu sehen, und viel zu schauen!