Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

Dieser Sänger und Gitarrist hat einen dermassen schrulligen Namen, dass er auch an der Seite von George Clooney in „O Brother, Where Art Thou“ (ein nach wie vor sehenswerter Films, auch dank eines ausgefuchsten Soundtracks) seine Rolle gefunden hätte, in einem alten Amerika, das die Coen-Brüder mit Hilfe von Homer neu heraufbeschworen. Da gab es Baumwollpflücker und Bretterbuden, in denen Bluessänger ihre Lieder aufnahmen. Jake Xerxes Fussell ist ein Folksänger alter Schule im besten Sinne, das heisst, er bleibt erfinderisch, wenn er die alten Quellen hernimmt, so erfinderisch, dass ihm dabei ein paar unerhörte Lieder gelingen. Magischer Realismus, der das Alltägliche umwandelt. Auf seinem jüngsten Reigen geht es dezent melancholisch zu, eine sanfte Orchestrierung erweitert die versammelten Pastelltöne. Soldaten sagen ihren Liebsten adieu, Windmühlen brennen nieder, und am Ende sind selbst die, die mit dem Leben davongekommen sind, schon lange tot. Vielleicht kennen einige „The Golden Willow Tree“, das sich, wie so manches hier, in uralter Zeit abspielt und auf offenem Meer. Der Multiinstrumentalist James Elkington hat das Album mit einem rundum warmen, analogen Sound ausgestattet, in dem Bläser, Streicher, Klavier, rares  Trommelhandwerk und die gute alte pedal steel-Gitarre in keinem Moment mit dicker Farbe auftragen. Eine ruhige, traurige, erhebende, vollkommen unspektakuläre Angelegenheit, und ausserst hörenswert. 

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1 Comment

  1. Michael Engelbrecht:

    Wen das hier neugierig macht, der ist der Glückliche, der als Erster und Einziger den einmaligen Download Code von mir erhält.

    Redeem at bandcamp.com/yum

    crlh-bb62


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