„Station Eleven“ ist wahrscheinlich das Letzte, was Sie jetzt sehen wollen. Und wenn es zu viel und zu früh ist, ist das auch richtig. Aber da wir uns an der Schwelle zum dritten Jahr der Pandemie befinden, könnte sich die Art und Weise, wie diese spezielle Geschichte den Blick auf das Ende der Welt neu gestaltet, als wesentlich erweisen. Die Episoden befassen sich nicht zu sehr mit dem Tod, mehr mit der Wertschätzung des Lebens. Das Motto der Traveling Symphony lautet „weil Überleben nicht genug ist“, und die Serie verkörpert diese Überzeugung. Wie bei „Lost“ und „The Leftovers“ ist die drohende Präsenz eines unsichtbaren Todes lediglich ein Mittel, um die Charaktere und uns alle, die wir zuschauen, zu einer tieferen Wertschätzung unserer Zeit auf der Erde anzuspornen. Gnade, Hoffnung und Ermutigung sind die grundlegenden Elemente von „Station Eleven“, die dazu beitragen, dass das, was eine sehr schlechte Idee hätte sein können, zu einer kathartischen Erfahrung wird.
(Ben Travers)
Das ist der von der Kritik schon lange vor der Pandemie gerühmte Roman, auf dem „Station Eleven“ basiert. Wie so oft, ist der Titel der deutschen Übersetzng etwas blumig geraten. Ich habe gestern abend die erste Folge von „Station Eleven“ gesehen, und war berührt und beeindruckt. Die Serie ist hierzulande bei amazon prime (starzplay) zu sehen, bislang die ersten drei der zehn Episoden, die alle wohl im wöchentlichen Rhythmus ins Programm genommen werden. Den Worten von Ben kann ich nur zustimmen – und möchte hinzufügen, dass in der ersten Episode – neben vielen Dingen – auch die Zusammenstellung der bewegten Bilder mit Instrumentalmusik und ausgewählten Songs exzellent ist. Der Dylan-Song am Ende von Episode 1 – Gänsehaut pur. Wenn die gesamte Serie das hält, was die erste Folge verspricht – chapeau!
(m.e.)