on life, music etc beyond mainstream
Über den lesenswerten Newsletter von Sasha Frere-Jones bin ich auf dieses Video gestoßen, das mich seltsam anrührt, auch wenn ich fast kein Wort verstehe. Toll wäre es, einer Feldaufnahme aus so einer Werkstatt zu lauschen – ich befürchte nur, dass es die gar nicht mehr gibt.
Gibt es vereinzelt – ich habe eine klöppelnde Freundin und an der VHS München gibt es immer wieder Kurse. Hört sich dann genauso an.
Der Ohrwurm „Ole, mulher rendeira“ aus dem weniger bekannten Film Ó Cangaceiro handelt auch von einer Spitzenklöpplerin – angeblich der Grossmutter des Anführers Virgulio Ferreira da Silva. Ein wilder Hund mit einem beschaulichen Lied auf den Lippen.
In Galizien war ich einmal in einem Dorf, dort saßen die Klöpplerinnen auf der Straße. Ich hatte mir einen Nachmittag lang die Technik beibringen lassen.
Die Aufnahmen vom Ort erinnern sehr an Edgar Reitz / Die Heimat. Ja, die berühren.
Der Original – Ferreira sah aber eher aus wie Heinz Rühmann in der Feuerzangenbowle.
Das Klöppelhandwerk stirbt leider aus, weil die Nachfrage nach Spitzen gegen null geht.
Im Erzgebirge wird immer noch geklöppelt. Dort hat es eine große Tradition. In der Fachhochschule für Angewandte Kunst in Schneeberg wird Textildesign gelehrt. Dort ist u.a. Klöppeln mit dabei und wird in die Moderne überführt.
Hier wird ja munter geklöppelt, und ich erinnere mich dabei an einen alten Film, der mir einst gut gefallen hat, „Die Spitzenklöpplerin“ mit Isabelle Huppert. Schlage nach bei Wikipedia:
Der Film endet mit einem Zitat: „Er ist an ihr vorbeigegangen, ohne sie wahrzunehmen. Denn sie war eine von denen, die sich nicht bemerkbar machen, die erforscht werden wollen, bei denen man genau hinschauen muss. Früher hätte ein Maler sie in einem Genrebild verewigt, als Wäscherin, Wasserträgerin oder Spitzenklöpplerin.“