Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2021 5 Okt

Oktoberlicht und Exkursionen

von: Jochen Siemer Filed under: Blog | TB | 4 Comments

Ein Beitrag des Künstlers Dietmar Moews, den Lajla mir schickte, triggerte einige Erinnerungen, wirkte wie eine kleine Zeitreise. Dort ist von den Stones die Rede, ihren jüngsten Konzerten mit neuem Drummer und Bassisten. Es wird aber auch zurückgeblickt auf die damalige Beatlemania und wie sehr uns damals Rockmusik beeinflusst hat, auch Flucht und Ausweg, zumindest aber einen neuen Horizont bedeutete. Dass die Fab Four als „Teletubbies“ bezeichnet wurden, finde ich witzig, bei allem Respekt. Als ich heute mit meinem neuen Smartphone rumspielte, etwas unbeholfen im Vodafone-Shop erklärte, ich sei Neuling dieses digitalen Bioreservats, lächelte man altersgerecht verständnisvoll. „Tamagochi“ nenne ich das, was sich nun unausweichlich einschlich, nützlich zwar, doch auch Suchtgefahren bergend. Nun sagte Heidegger aber, das Bergende sei das Rettende, und sollte dies nicht stimmen, nehmen wir unseren Han zur Hand und denken an die analoge Zeit zurück. Der zentrale Triggerpunkt des Moews-Essays aber war die Bemerkung, wie sehr uns damals die Rockmusik zur Nachahmung anstachelte. Ich könnte hier tausend Geschichten erzählen, und heute mit mehr als sechzig Jahren behaupte ich: zumindest in dieser einen Sache bin ich jung geblieben. In jüngster Zeit war es eine Vorliebe für den Sänger, Gitarristen und Songschreiber John Mayer, den ich zunächst unterschätzte, dann aber auf wundersame Weise in tieferen Schichten seine Qualität entdeckte. Softrock ist nun nicht mein Ding, doch dass hier Schmalz trieft, ist nur vordergründig. Als Gitarrist sei er ein Meister, konstatierte Berufskollege Eric Clapton, und meine Wenigkeit bestätigt das, nach ausgiebiger Tiefensong-Recherche. Und hier wären wir wieder bei den Beatles: das Ahmungs-Fieber ist noch nicht erloschen. Das heutige Mitbringsel kleiner Fender-Exkursionen in die Höhlenwelt der Sound-Escapes brachte drei kleine Stücke ans Tageslicht, sie heissen: „Rock Solid“ (Grüsse an John Mayer), „In die Vollen“ (inspiriert von Lava-Impressionen) und „Evening Sky“ (denn die Sonne kam noch durch, am späten Nachmittag im Park).

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4 Comments

  1. Uli Koch:

    Sound-escaping „In die Vollen“ gefällt mir am besten, so wunderbar verhuscht und krautig-treibend. Lava-magic hot fluid!

  2. Lajla:

    Und ich fand das „Fahrn Fahrn Fahrn“ so prima. Stellte mir vor, wie Jochen in 5 Minuten den Deister überquerte.

  3. Jochen:

    Danke, Uli und Lajla, fürs Zuhören (und Wertschätzen). Der Künstler lebt auch vom Applaus.
     

    [„Fahrn …“ wollte ich zunächst dazunehmen, Lajla, aber es ist ja nicht gestern entstanden, sondern bei einem früheren „Höhlenbesuch“. Kommt aber wieder. Stattdessen fährt die Ampel ohne Laschet ab – ist doch auch was, oder? Den Nienstädter Pass (Deister) lasse ich auch erstmal weg wegen diverser Zipperlein. Angesagt ist moderate Bewegung, sagt mein Gerontologe ;)]

     

  4. Lajla:

    Ja, dann musst du einen Sound für ebenere Radroads komponieren. All good!


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