„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“
Das sagte – many, many moons ago – Aristoteles, der von der ins Unwetter und somit in die Schlagzeilen geratenen Insel Chaldiki stammt, wo vor ein paar Tagen ein Tornado Schlimmes anrichtete. Ein Freund hatte mir unlängst von einer griechischen Pianistin erzählt. An sie dachte ich, als ich die Unglücksnachricht hörte. Ich hatte mir vorgestellt und gewünscht, dass es neben den Politikern, besonders die Musiker, überhaupt die Künstler, sein sollten, die an solch dunkle Orte eilten.
Tania Giannouli kommt aus Athen. Sie hat bereits 8 Alben eingespielt und viele Konzerte gegeben, die sie immer bekannter werden liessen. Ihren Durchbruch hatte sie mit dem Jazz Album Transcendence. Mir fiel das Stück „Spell“ (auf Rewa) ein, an diesem black thursday. Es ist diese stille, mystische Improvisationsweite, die sich so tröstlich über das Verwüstungsfeld hätte ausbreiten können. Die Pianistin Tania spielt besonnen, verhalten, jeder Ton ein langer Atemzug, so, als ob es schwer sei, zum nächsten Ton Anklang zu finden. Sie wird von Instrumenten aus der fernen Maori Welt begleitet, Robert Thorne kann sie spielen. Und – ganz zurückgenommen – mischt noch der Elektroniker Steve Garden mit.
ECM stand hier mal nicht als musikalischer Aufnahmepate, Tania Giannouli ist bei dem neuseeländischen Label „Rattle Records“ unter Vertrag. Erst kürzlich war das Trio auf der Jazzahead 2019 in der Jazz Club Night in Bremen zu erleben. Dabei hatte sie den Trompeter Andreas Polyzogopoulos und den Oud-Spieler Kyriakos Tapakis. Eine wundervolle Zusammenstellung. Hier ein paar Links, die sich lohnen, anzuklicken:
Tania Giannouli Trio at Jazzfest Berlin 2018: