Wer hätte gedacht, dass es in den Klanghorizonten der Nacht des 29. Dezember, in der berüchtigten vierten Stunde, wenn der Biorhythmus absackt und grüner Tee unabdingbar ist, einmal mehr nach Forst ins tiefe Niedersachsen geht? Oberweserniemandsland. Es war anderes geplant, aber durch glückliche Umstände gelangte ich, dank Bureau B und Gunther Buskies, an ein Exemplar der 500, von Roedelius und seinem „Tape Archive 1973-1978“, das seine ersten beiden „Selbstportrait“-Sammlungen ergänzt, und die Werkstatt im alten Gutshof in Niedersachsen einmal mehr öffnet. Ein Lob des Unvollkommenen und Unfertigen lässt sich da anstimmen, und man hört erste Skizzen zu „By This River“, eine Komposition, die einige Zeit später auf Brian Enos Klassiker „Before and After Science“ landen sollte. Also, auf in einen seit langem stillgelegten „power spot“, mit neuen Geschichten und alten Gedanken zu dieser Klangschmiede in der alten BRD! Und ein Roedelius zu Weihnachten, das geht immer. Fragen Sie mal Lloyd Cole: nicht zuletzt diese anscheinend so ungewichtigen Improvisationen aus der alten Heimat, mit Farfisa, Revox und Co., erfreuen sich bei etlichen Musikern grosser Beliebtheit!