Abends. Ich bin so groggy, aber angenehm groggy. Ich weiss gar nicht, woher dieses Beschreibungswort stammt, aber es war schon in der alten BRD in Gebrauch, vor der grossen Lust an anglisiertem Deutsch. Meine kleine Wanderung zwischen Sansibar und Seepferdchen unterbrach ich hin und wieder, in dem ich mich lustvoll in den weichen Sand fallen, in der FKK-Zone die Hüllen fallen liess, und ins Wasser sprang. Mit weisser Vaseline war der Wattebausch getränkt, und so mein kleines Loch im Trommelfell abgedichtet. Das zeitweise Empfinden vollkommenen Lebendigseins. Zum zweiten Mal lese ich, haarklein, mit vielen Pausen fürs Unbewusste, Absatz für Absatz, und sinnenfroh, Michael Pollans Buch über die alte und junge Erforschung von Psylocybin und LSD. Dieses Buch fasziniert mich total, weil es von einem kritischen Rationalisten geschrieben wurde, der in seinen Interviews mit teils kauzigen, teils tiefernsten Wissenschaftlern – und in seinen Drogenreisen – sein angestammtes Weltbild einem Radikaltest unterzieht. Vor meinem Zimmer steht ein Strandkorb, vor dem Strandkorb steht ein Tisch mit einer kleinen Box. „This precious time / This passing time / This joyful time / This desperate time / This crucial, lonely, hopeful, helpless, impossible, precious time …“ Ich höre Aby Vulliamy. Ein High folgt dem nächsten. Das Plündern der Mini-Bar. Bin ich schön müde!