Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2016 5 Sep

„Finding Fela“ (Arte Mediathek)

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Comments off

Dass ein Musical dazu herhalten muss, die Erinnerung an den grossen Unbeugsamen, Musiker und „lucky fucker“  wachzuhalten – geschenkt! Er bleibt dennoch Underground. Und die Dokumenation gelingt vor allem auch, weil die vielen Originalaufnahmen nahezu jede „Biopic“ als polierte Fälschung entlarven. Solche kulturellen „Transfers“ werden gerne musikpädagogisch begründet. Die deutschen Synchro-Stimmen verbreiten mitunter die Gediegenheit alter Schulfunk-Programme, aber der „spirit“ der alten Musik von Fela Kuti setzt sich gegen jedes geglättete Nachbild durch. Nein, das Musical würde ich mir nicht anschauen wollen, aber der Film macht grosse Lust, wieder einen seiner zahllosen Klassiker aufzulegen: „Zombie“ zum Beispiel. In den letzten Jahren sind die Werke Felas remastert und in informativen Sets  neu rausgebracht worden. In den Achtziger Jahren gab es bei mir um die Ecke, in Dortmund-Dorstfeld, Hinterhofparties, bei denen bis in die Nacht hinein Felas Musik lief. Ich war nie ein Fan der Trommel-Session bekiffter Althippies – Felas „master drummer“ Tony Allen hat da doch ganz andere Wurzeln angezapft. Brian Eno über Fela Kuti: “I remember the first time I listened [to Fela’s album Afrodisiac] and how dazzled I was by the groove and the rhythmic complexity, and by the raw, harsh sounds of the brass, like Mack trucks hurtling across highways with their horns blaring. Everything I thought I knew about music at that point was up in the air again.”

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