Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2016 17 Jan

minimal winter

von: Hans-Dieter Klinger Filed under: Blog | TB | 8 Comments

minimal music
 
 
 

 
 
 
die Geheimnisse der Wiederholung …
 
 
 

 

… aus einer Sendung des DLF (Studiozeit, 12. Juni 1992)
 

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8 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    Oh, Überraschung. Begegnung mit dem jüngeren Ich.

    Und ein Grund, Steve Reichs „It’s Gonna Rain“ wieder zu hören, ein Stück,
    das Eno beeindruckte und inspirierte.

  2. Hans-Dieter Klinger:

    Am letzten Sonntagvormittag bin ich im Wald spazieren gewesen, weil die morastigen Wege endlich fest gefroren waren. Schnee war gefallen, leichter Pulverschnee – minimal winter.

    Rechts vom Weg liegt ein kleines Moor, umsäumt von Buschwerk. Die sich auf immer neue Weise im Weiß wiederholenden Verästelungen der Zweige erinnern mich an minimal music.

    Nachmittags widmete ich mich meinem Compact Cassetten Archiv. Das soll entsorgt werden, aber ein paar feine Sachen möchte ich schon behalten – verwandelt in abertausende digits.

    Vom Geheimnis der Wiederholung (DLF 12.6.92) lese ich im Cassetten-Merkheftchen. Das passt zu minimal winter, das passt zu minimal music.

    Oh, Überraschung. Da höre ich doch die Stimme der Klanghorizonte!

    Die vollständige Sendung vom 12. Juni 1992 kann man hier abholen.

  3. Hans-Dieter Klinger:

    „It’s Gonna Rain“ habe ich wesentlich seltener gehört als das ein Jahr später entstandene „Come Out“.

    „Come Out“ haben wir in einem Schulkonzert aufgeführt. Es ist eine Tonbandkomposition, die nur als Wiedergabe eines Tonträgers, etwa einer CD, vorgespielt werden kann. Das mag sonderbar wirken in einem Konzert, wo die Hörer ja auch ganz gerne Zuschauer sind. So haben wir dazu eine Diaserie auf die Bühnenleinwand projiziert.
     
    Das Programm unseres Konzerts:

     
     

    Programm

     
     

  4. Jan Reetze:

    Es war wieder mal in der „Fabrik“ in Hamburg, wo ich bei irgendeinem Festival Steve Reich zum zweiten Mal sah und hörte. (Das erste Mal war in der Staatsoper.) Fabriktypisch meinten einige Leute, zur „Clapping Music“ mitklatschen zu sollen, aber Steve Reich und Russ Hartenberger ließen sich nicht aus der Konzentration bringen.

    Und es war meine erste Begegnung mit „Come Out“. Ohne Ansage wurde das Licht gelöscht, und ohne weitere Zutaten lief das Stück vom Band. Das allerdings in erheblicher Lautstärke. Ein faszinierendes Erlebnis.

    Wenn mich nicht alles täuscht, spielte am selben Abend auch Ferdinand Försch auf seinen Metallrohren. Das passte sehr gut.

  5. Hans-Dieter Klinger:

    Im absolut dunklen Saal ist die Wirkung von „Come Out“ bestimmt intensiver. Das Verrückte an diesem Stück ist, wie ein streng mechanischer Prozess – minimale Differenzen der tape speeds – einen verständlichen Satz in ein geradezu psychedelisches merry-go-round transformiert.

  6. Michael Engelbrecht:

    Ich weiss heute noch, wie ich Anfang der 70er Jahre das Radio anstellte und – nachmittags (!) – zum ersten Mal in meinem Leben Musik von Steve Reich hörte. Ich setzte mich und fiel wohl in Trance. Die Komposition lief schon eine Weile. Wunderbar. „Drumming“. Später erfuhr ich, wie in bestimmten akademischen Kreisen der Vorwurf erhoben wurde, die Musiker würden zu Sklaven, und SR liesse sie „Fliessbandarbeit“ betreiben. Die Linken damals hatten des öfteren ein paar Schrauben locker, ich war ein „Juso“ :)

  7. Rosato:

    Zur Zeit stöbere ich in meinen Tonbandarchiven. Nach meinen Aufzeichnungen habe ich „Drumming“ am 7. Mai 1973 zum ersten Mal im „Avantgarde-Magazin“ des RIAS Berlin gehört. Walter Bachauer, ein früher Klanghorizonterweiterer, war Autor und Gestalter dieser Sendereihe.

    1974 erschien dann bei der Deutschen Grammophon Gesellschaft die legendäre 3-LP-Box. Da frag ich mich, welche Aufnahme Bachauer seinen Hörern wohl präsentierte …

  8. Michael Engelbrecht:

    Stephen Morris (Joy Division, New Order) über DRUMMING:

    There aren’t many tunes here – it’s just a way of making music, really. It’s one of those things where you read the sleeve notes and listen to it and just become completely engrossed.

    It’s a bit pretentious being a drummer and liking Drumming by Steve Reich. But it’s basically really, really simple and primitive, and I like it. I like how it has a simple motion which just gradually becomes something incredibly sophisticated without you noticing, but it’s all in your head.

    You’re making it like that. It’s a great driving record. Going down the motorway listening to Drumming is absolutely brilliant. Does it remind me of working with Martin Hannett? Well, he wasn’t tyrannical, but he was in charge. And he would never let you forget that.


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