Erster Höreindruck: Laurie Anderson macht das, was sie schon immer am besten konnte: Geschichten erzählen.
Heart of a Dog ist der Soundtrack zu ihrem gleichnamigen Film, co-produziert von HBO und Arte, der dieser Tage in ausgewählten US-Kinos erschienen ist. Lolabelle, Laurie Andersons verstorbener klavierspielender Rat Terrier, ist der rote Faden. An diesem entlang meditiert die Künstlerin in 27 durchweg eher kurzen Tracks über den Terroranschlag vom 11. September 2001 (mit dem Laurie, wie überhaupt sehr viele Amerikaner, noch immer nicht durch ist), über den Tod ihrer Mutter, über aktuelle politische Themen, über die Absurditäten des Alltags, und überhaupt über Geburt und Tod und alles, was dazwischen ist.
Es gibt nur wenige gesungene Stücke, dafür viel Text, der über musikalische Hintergründe, Klangcollagen und O-Töne gesprochen wird. Zum Soundtrack gehören Ausschnitte aus Laurie Andersons früherem Programm Homeland, aus den Alben Bright Red und Life on a String sowie aus Landfall, ihrer Zusammenarbeit mit dem Kronos Quartet. Einige der Stücke scheinen Livemitschnitte zu sein.
Das letzte Wort hat Lou Reed, dessen „magnificent spirit“ die Platte auch gewidmet ist.
Late Night Music, zum Zuhören.