Es ist immer ein Aufbruchsgefuehl, ein neues, kleines ‚Merve‘ Buch in der Jackentasche zu haben, dieses Mal bin ich mit „RADIKANT“ von Nicolas Bourriaud herumgewandert. Es ist ein richtiges Nomadenbuch, das sich mit den neuen Perspektiven in der Kunst und den Kuenstlern und wer ist da keiner, auseinandersetzt, das neue Fragen stellt und alte vergessen laesst – nicht mehr: „Woher kommst du?“, sondern: „Wohin gehst du?“. Es geht um die Wurzeln, die Verwurzelung, die Entwurzelung in der globalisierten Welt, aesthetisch betrachtet.
Leseprobe: „Der Immigrant, der Exilant, der Tourist, der in der Stadt Umherschweifende sind vorherrschende Figuren der zeitgenoessischen Kultur. Um in der Pflanzensprache zu bleiben, das Individuum zu Beginn des 21. Jhdts. erinnert an jene Pflanzen, die nicht aus einer einzigen Wurzel herauswachsen, sondern sich in allen Richtungen auf den Oberflaechen ausbreiten, die sich bieten, indem sie sich mit zahlreichen Haekchen festhalten wie der Efeu. Dieser gehoert zu der botanischen Familie der RADIKANTEN …“
Er bezeichnet die Kuenstler des 21.Jhdts als Semionauten, die sich mit all dem Wissen, das im Internet steckt eine Playlist machen, um mit dem vohandenen Wissen umgehen zu koennen. Er gibt sehr viele Beispiele aus der Kunst, was aber nicht bedeutet, dass man die post/altermoderne Kunst kennen muss, es geht eher um die neue Vorstellung von Welt und unseren Austausch darueber.
Reichhaltig und bereichernd.