Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2015 31 Jan

Wiegenlieder am Ol’Man River

von: Lajla Nizinski Filed under: Blog | TB | 2 Comments

 

 
 
 

Es ist keine Weihnachts-CD geworden. Es ist mehr: es ist ein Geschenk fuer immer.

Bobby singt Texte, die er nie so geschrieben haette. Und genau das ist es, was die stehengebliebenen Negativkritiker nicht verstehen wollen. Sie kleben an seinen nobelverdaechtigen Texten, wollen seine „Schmirgelpapierstimme“ hoeren und verpassen somit ein Ereignis, das hier erlebt werden darf.

Der Meister singt eine Ode an die Musik. Er oeffnet das grosse amerikanische Liederbuch und kehrt zurueck in die Musikheimat, aus der er einst als Star hervorging. Was fuer einen Lebensbogen er damit bereithaelt! Diese Urspruenglichkeit von damals legt er mit grossem Ernst in seine Stimme, es sieht nach Ueben aus. Nur in „Full Moon“ gleitet er ganz kurz in die bekannte gepresste Stimmlage.

Nach 4x anhoeren der CD ist bis jetzt mein Highsong: „Some Enchanted Evening“. Tatsaechlich ist die Klangatmosphaere eine gedaempfte, es sind gesungene Traurigkeiten, die das Leben mit sich bringt. Im letzten Stueck: „That Lucky Old Sun“ bittet Bob Dylan mit bruechiger Stimme: „Dear Lord, lift me to paradise, show me that river, take me across, wash all my troubles away.“ Hoffentlich erfindet sich Bobby nicht so schnell neu – mitsingend in den Engelchoeren. Aber bitte dann mit derselben hervorragenden Band.

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2 Comments

  1. Wolfram Gekeler:

    Es entstand beim ersten Reinhören die gleiche Stimmung wie beim Lesen von „Ordinary Grace“, dem aktuellen Parallellesebuch, in dem sich durch die große Lebenslust des 13jährigen Frank eine ahnungsvolle Traurigkeit zieht. Jungs und (Ur)großväter?

  2. Michael Engelbrecht:

    Eine gute Verfilmung würde sicher mit einem Song aus Shadows In the night bestens bestehen, w e n n der ausgewählte Song sich in Verbindung zur Story setzen kann. Das weiss ich allerdings noch nicht, logisch – gefühlsmässig könnte es wohl nur der letzte Song des Albums sein!


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