Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2015 4 Jan.

„Jazzities“ (1) – Die Sache mit den Congas

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 6 Comments

Der Jazz ernährt sich von der eigenen Vergangenheit, aber nicht, weil es nichts Besseres zu tun gäbe. Es gibt dort immer noch Herausforderungen und Widersprüche, ein Dialog mit dem Vergangenen kann zu interessanten Ergebnissen führen.  Es sei denn, man verstrickt sich, und findet nicht mehr den Weg aus alten Paradiesen heraus. Und das wird womöglich ein Thema meiner „JazzFacts“ im Deutschlandfunk am 5. Februar sein. Eine Zeitreise kann für den Jazzliebhaber zu unverhofften Entdeckungen führen. Eine solche machte ich unlängst, nichts Weltbewegendes, eine schöne Kleinigkeit – und ich verwandle sie in eine Frage an Conoisseurs. Glaube nicht, dass hier eine rasche Antwort kommt, trotz Wikipedia und Co. Ich selbst hätte, wäre ich nicht darüber gestolpert, auch eher dumm geguckt. Und wer weiss, ob meine Erkenntnis nicht von einem Jazzfuchs als Irrtum entlarvt wird. Also. Wer spielte das erste Conga-Solo der Jazzgeschichte, wann wurde es aufgenommen, und auf welcher Schallplatte befindet es sich? Am leichtesten kann man das Jahrzehnt erraten, der Jazzkenner kann sich leicht vorstellen, wann frühestens ein solches Conga-Solo in einem Tonstudio denkbar und angesagt war.

This entry was posted on Sonntag, 4. Januar 2015 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

6 Comments

  1. Henning Bolte:

    Geschah am 29. September 1947. Chano Pozo (1915-1948) war der Congero.

  2. Michael Engelbrecht:

    Ups, wenn das wahr ist, dann hast du meine Zeitrechnung durchkreuzt. Frage: das war auf einer JAZZPLATTE?

    Meine Lösung entführt ins Jahr 1956: Candido Camera, ein Conga-Solo auf dem Blue Note-Album „Introducing Kenny Burrell“.

  3. Henning Bolte:

    29. September 1947, berühmtes Datum Jazzgeschichte. Aufgenommen wurde das Stück „Cubana Be, Cubana Bop“ am 22. Dezember 1947 für das gleichnamige Album. Es ist eine Komposition von Dizzy Gillespie und George Russell.

    Schlagzeuger der Aufnahme ist der ebenfalls legendäre Kenny Clarke.

  4. Michael Engelbrecht:

    Dizzy hatte seine Hände im Spiel. Naheliegend. Das Rätsel scheint gelöst. Diese neue Reihe kann von jedem jazzaffinen Manafonista bedient werden. Prinzip: ein Gedanke, ein Kuriosum, eine Frage.

  5. Michael Engelbrecht:

    Jazzities = Jazz + Curiosities
    Nicht soo naheliegend, aber so gemeint.
    Die neue sensationelle Serie der Manafonistas.

  6. Henning Bolte:

    Mario Bauza spielte eine zentrale Rolle, der Mario Bauza von dem berühmten Stück „Tanga“. Dizzy hatte erst einen anderen, eher untergeordneten congero und Bauza sorgte dafür dass Chano ins Spiel kam. Der hatte bereits 1942 zusammen mit Machito für die ersten Verschmelzungen von Jazz mit Yoruba Gesängen gesorgt (Bauza war seit 1941 musikalischer Direktor bei Machito und kannte Gillespie seit 1933 als beide bei Chick Webb spielten. Bauza brachte nicht nur Chano bei Gillespie ein, sondern in den 30er machte er sich bei Webb für eine junge Sängerin stark, für Ella Fitzgerald.


Manafonistas | Impressum | Kontakt | Datenschutz