Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Archives: Dezember 2014

Brian Eno, Brian Cox and, no joke, a special mystery Brian, join Shaun Keaveny for a Boxing Day special that celebrates science, discovery and inquisitive minds.

2014 24 Dez

Merry Christmas allerseits

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Der Text ist übrigens von Wolfgang Hofer, einem der besten Schlagertexter, die ich kenne. (Erinnert sich noch jemand an den „Trödler Abraham„? Der Wolfgang ist das. Er hat über hundert Texte für Udo Jürgens geschrieben.)

 
Schöne Feiertage!

Weihnachten mit Robert Wyatt

 

Weihnachten ist Wyatt-Zeit, Musik und Texte seiner Kompositionen passen so gut zum Fest, dass man sich einen der Weihnachtsabende für einen Besuch von Robert Wyatt vorbehalten sollte. Idealerweise verfügt man dafür über einige der wichtigsten Schallplatten und CDs des Meisters, ganz gut wäre es auch, wenn die Biographie über R.Wyatt von Marcus O´Dair, Different Every Time, auf dem Gabentisch gelegen hätte, dann eine gute Flasche Rotwein und, um den Abend würdig abzuschließen, vielleicht noch ein Fläschchen Lagavulin.

 

 

 

 

Um den Abend vernünftig vorzubereiten, habe ich eine Auswahl aus den Veröffentlichungen Roberts Wyatts getroffen und mich dann auch für einzelne Titel der jeweiligen Werke entschieden. Ich gehe chronologisch vor, beginne mit „Moon In June“ , von Robert Wyatt und Soft Machine, allerdings wähle ich die Version, die auf der im November 2014 erschienen Doppel-CD Different Every Time enthalten ist. Diese Veröffentlichung stellt quasi die CD zum Buch, der oben genannten Biographie, dar, eine wunderbare Werkschau, mit auch für mich einigen Überraschungen und ungehörten Stücken.
1970 erschien The End of an Ear, von dieser Platte höre ich „To Carla, Marsha and Caroline“, um dann einen ersten Weihnachtsabend-Höhepunkt mit Rock Bottom aus dem Jahre 1974 zu erleben, einer von vier Wyatt-Platten, denen ich die Auszeichnung *****+ geben würde (eigentlich gibt es nur fünf Sterne, aber für die herausragendste Musik eben noch ein + obendrauf). Da der Wyatt-Weihnachtsabend auch zeitlich begrenzt ist, muss ich mich entscheiden und wähle „Sea Song“ und „Little Red Robin Hood Hit the Road“.-

 

 

 

 

Schon ein Jahr später – die zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Wyatt-Veröffentlichungen sollten später viel größer werden – erschien Ruth Is Stranger Than Richard, von dieser Platte lege ich „Solar Flares“ auf.
Mit der 1982 veröffentlichten Platte Nothing Can Stop Us geht es mir wie mit Rock Bottom, eigentlich möchte ich wiederum die ganze CD hören, beschränke mich aber auf „Born again Cretin“, „At Last I Am Free“, „Red Flag“ und „Strange Fruit“.
1986 bracht Wyatt die zweite *****+Platte heraus, Old Rottenhat, unbedingt spielen: „Alliance“, „United States of Amnesia“, „East Timor“ und „P.L.A“. Spätestens jetzt weiß jeder, warum dieser Wyatt-abend zwingend sein muss!
Fünf Jahre später, 1991, erscheint die nächste *****+Platte – inzwischen war es auch so, dass jede neue Wyatt-Schallplatte meine Platte des Jahres wurde: Dondestan, ein Hammer von einer Platte. Ich lege die erste Seite auf, höre „Costa“ und „Sight of The Wind“, trenne mich von der A-Seite, lege die B-Seite auf und suche „Left und Man“, das zweite Stück dieser Seite.
1997 dann Shleep, einmal sei nun doch die Besetzung genannt: u.a. Philip Catherine, Phil Manzanera, Brian Eno, Evan Parker. Von dieser CD lege ich natürlich das Catherine-Stück „Nayram“ auf, das Wyatt „Maryan“ titelt, höre aber auch „Blues in Bob minor“.

 

 

 

 

Cuckooland erblickt 2003 das Licht der Welt, von dieser Platte hören wir: „Old Europe“, „Forest“, Beware“ und „Lullaby For Hamza“. 2007 veröffentlicht Wyatt Comicopera. Das Werk beginnt mit „Stay Tuned“, ein sehr schönes Stück, das ich mir allerdings denn doch in der Version von Anja Gabarek und Robert Wyatt anhören werde, das Stück findet sich dem Album Smiling & Waving, von Comicpera hören wir „Beautiful Peace“ und „Be Serious“.
Der Abend neigt sich dem Ende zu, ein weiterer Höhepunkt naht mit der Platte …for the ghosts within aus dem Jahre 2010, das ist nun die letzte *****+Platte von Robert Wyatt. Ich lege auf: „Lullaby For Irena“, „Where Are They Now“, „Lush Life“, „In A Sentimental Mood“ und mit „What A Wonderful World“ verabschiedet sich Robert Wyatt.
Robert Wyatt gehört zweifellos zu meinen wichtigsten Musikern, neben Paul Bley und Olivier Messiaen.

 

 

 

 

Schöne Weihnachten!

Der Kollege drehte sich eine Zigarette, er sass mir gegenüber in unserem Zwei-Mann-Büro. Michael, um aus dieser Nummer raus zu kommen, flieg nach London, über Weihnachten, das ist doch deine Stadt. Du musst einfach ständig wach sein, saug Piccadilly auf, das tut richtig weh, alleine, saug die Einsamkeit auf. In vollen Zügen. Das hilft … Down to the bottom! Ja, sie ist bestimmt eine der schönsten Frauen Regensburgs, und ihr habt ein Jahr lang gevögelt wie die Weltmeister. Aber sie ist konservativ, und macht jetzt eine Partnertherapie mit ihrem Ehemann, ihrer Jugendliebe. Du warst ihr Ausbruch, aber als sie schwanger wurde von dir, hat sie sich zur Abtreibung entschieden.

Die Würfel sind gefallen. Fuck. Er hatte ja so recht. Ich hatte ihr angeboten, das Kind alleine grosszuziehen, aber sie hatte sich festgelegt. Ich wohnte noch immer am Ende der Welt, die Wölfe der Tschechei kamen manchmal über die Grenze. Ich hörte in jenen Wochen am liebsten Ian Dury. Ich fuhr nach Frankfurt und besorgte mir ein Flugticket nach London. So allein wollte ich auch nicht sein, und so kündigte ich meinem alten Würzburger Freund David Webster meinen Besuch an. Er freute sich darauf, mich wiederzusehen.

In Frankfurt verweigerten sie mir die Einreise nach London. Ich landete in Büros, und musste sogar zu einem amerikanischen Konsulat, wieso musste ich auf das fucking amerikanische Konsulat! Ein Riesentheater, und ich war sauer, und zeigte das auch. Da klärte sich auf, dass ich als Amerikareisender gebucht war, ohne Visum, alles war ein Missverständnis im Frankfurter Nieselregen. Lauter Sorrys und Entschuldigungen, und Lufthansa schenkte mir ein Ticket für die Business Class, mit Sekt und allem Drum und Dran für eine Dreiviertelstunde Flug in den Londoner Nieselregen.

Heiligabend war ich bei den Websters eingeladen, bis dahin hatte ich zwei Tage: billige Absteigen, alte Cafes, und ich besorgte mir sofort ein Musikmagazin. Musik sollte Teil meiner Selbsttherapie sein. Ich liess mich in einem Pub, erleichtert nach dem Tagesstress, auf eine Sitzbank fallen, der Kaktus auf der Ablage über mir geriet in Bewegung und plumpste dem Mann hinter mir in den Nacken. Ein Aufsschrei. Ich kümmerte mich sofort um ihn, zog ihm einzelne Stachel raus, ein paar Stellen waren blutig, aber er blieb freundlich. Der Pubbesitzer hatte sogar ein Desinfektionsmittel. Am Abend ging ich in den Marquee Club, um Jah Wobble & The Invaders of the Heart zu erleben.

Jah Wobble hatte einen Trenchcoat an, der aussah, als wäre er den ganzen Tag durch den Londoner Regen geschleppt worden. Man konnte hören, dass Jah Wobble nach der Zeit mit Public Image Ltd. noch viel mehr in die Welt des „elektrischen Miles“ eingetaucht war. Dunkel pulste sein Bass durch den Raum. Eine Trompete mit Wah-Wah-Pedal verschickte knappe telegraphische Notizen, der Drummer hämmerte wohltuende Monotonie. Da erkannte ich sie und taufte sie Healy. Du bist die Fremde, mit der ich diese Nacht erobern werde. Sie stand alleine an der Seite, und trug auch einen fucking Trenchcoat. Hoffentlich war sie kein Jah Wobble-Groupie. War sie nicht.

Nach dem Konzert lud ich sie zu einem Drink ein, nachdem ich mich freundlich vorgestellt hatte. Why me, fragte sie mich, und ich sagte, your eyes. Sie hatte ein kleines Appartment in West Hampstead. Sie legte eine gemeinsame Lieblingsplatte auf, Chairs Missing von Wire, und dann schliefen wir miteinander. Es tat gut, und in dieser Nacht lösten sich die Bilder der schönsten Frau Regensburgs in Luft auf. Wir kifften, lachten, und wussten, wir werden uns nie wieder sehen. Aber wir mochten uns, und waren ganz Auge und Ohr füreinander. Ich kann mich gut an ihren wohlriechenden Schweiss erinnern. Sie hatte kleine feste Brüste und einen extrem schlanken Körper, Londoner Regenblässe. Sexual Healing. Ein wenig.

Ich wanderte den ganzen Tag durch Hampstead Heath, ich hörte spät am Abend John Peel im billigen Hotelzimmer (er spielte Magazine, ich weiss es noch genau, einen Song aus „Second Hand Daylight“, oder „The Correct Use of Soap“, wunderbar) und am nächsten Abend, Heiligabend, traf ich bei den Websters ein. Es gab Gans. Es waren noch andere Gäste da. Ich hatte mir einen Infekt eingefangen, 38.9 Grad. Ich schnupfte. David sagte: Michael, erzähl, wie war das Jahr. Wollt ihr das wirklich hören? Ja, Mann! Und ich erzählte die ganze Geschichte. Bis zu dem Augenblick, wo mein Kollege sich eine Zigarette drehte. In einer Fachklinik für Suchtabhängige.

2014 24 Dez

„Thinking of a Place“

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2014 23 Dez

Ring them bells

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Wie immer in der Weihnachtszeit hoere ich Bob Dylan: Ring them bells. Immer gibt es einen Grund, wachzuruetteln. Schiller hat es mit der Glocke versucht, die Spaziergaenger von Dresden tun es nicht. Meine drei Jahre am Dresdner Goethe-Institut haben mir einen guten Einblick in die Dresdner Verhaeltnisse gegeben. Was dort an Gewaltpotential vorhanden ist, ist gruselig, die Fremdenangst verstaendlich. Das Fremde aber wirklich kennenlernen zu wollen, ist nicht Dresden spezifisch, das gab es schon immer ueberall.

In der Erzaehlung zu Zeiten des dreissigjaehrigen Krieges Else von der Tanne von Wilhelm Raabe sitzt ein Pfarrer ueber seiner Weinhnachtsrede, die ihm nicht gelingen will. Seine Gemeinde hasst die Fremden, die aus Magdeburg in den Harz gezogen sind: ein Vater und seine Tochter Else. Der Vater ist Magistrat, also gebildet und grenzt sich allein dadurch von den einfachen Doerflern ab. Als dann auch noch ihr Pfarrer sich mit dem Magistrat anfreundet, ist das Verrat fuer sie, Gewalt beginnt ihren Lauf zu nehmen.

Byung-Chul Han hat in einer Zeitung geschrieben, dass die Demonstranten in Dresden und anderswo aus Angst vorm eigenen Scheitern sich versammeln, um gegen einen imaginaeren Feind (= der Islam) anzutreten. „Der Ausschluss des imaginaeren Fremden befreit sie von dem Gefuehl, nicht dazuzugehoeren.“ Das ist ein interessanter Gedanke.

Ueber einen anderen Fremden in der Fremde habe ich in der Adventszeit gelesen: Hans Keilsons Tagebuch 1944. Keilson muss als deutscher Jude nach Holland fliehen, er bleibt das ganze Jahr 1944 in Delft versteckt. Seine Frau und sein Kind sind nicht bei ihm. Er verliebt sich in eine junge Frau, er beschreibt seine Selbstzweifel in diesem Tagebuch. Selten habe ich eine so selbstreflexive Literatur gelesen.

Im Anhang sind seine aus dieser Zeit angefertigten Sonetten zu lesen. Sie lesen sich schoen, wenn man verliebt, getrennt oder sich trauen will, also stehen ganz im Leben.

 
Ich wuensche allen Manafonistas schoene Feiertage.
 
 
 

 

Gerade höre ich, Joe Cocker ist gestorben, er wurde gerade mal 70 Jahre alt. Seine Platten gehören zum Urbestand meines Plattenschranks. Noch zu Schulzeiten kaufte ich mir Joe Cocker und With A Little Help From My Friend. Auf der einen Platte spielt Jimmy Page mit, auch Stevie Winwood und das sind die Songs: „Feeling Alright“, „Bye Bye Blackbird“, „Just Like A Woman“, „Sandpiper Cadillac“, „I Shall be released“ und natürlich „With A Little Help From My Friends“. Auf der anderen Platte werden Songs von Leonard Cohen („Bird On A Wire“) und ebenfalls von den Beatles („She Came Through The Bathroom Window“ und „Something“) gesungen. Diese Platten werden heute Abend auf meinem Plattenspieler laufen. Ich habe Joe Cocker sehr gerne gehört, er war für mich ein Musiker, der sich die Seele aus dem Leib gesungen hat, mit allen Fasern seines Körpers bei der Musik war …
 
 
 
 

 
 

2014 22 Dez

Pictures of Lily

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The Song
 

It’s Christmas time, always a good reason to change old patterns. Instead of the routine of getting a bit sentimental, eating fat animals, or listening to overtly sweet songs, let the imagination be running wild … so here’s the first song about masturbation in pop history. It’s a question of perspective, if this is about memories of old or living pictures of the moment. So the wind won’t blow it all away.

2014 22 Dez

In the Orbit of Ra

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When the last Kalendersheets
flattern through the winterstreets
and Dezemberwind is blowing
then ist everybody knowing
that it is not allzuweit
she does come the Weihnachtszeit

All the Menschen, Leute, people
flippen out of ihr warm Stueble
run to Kaufhof, Aldi, Netto
make Konsum and businetto
kaufen this und jene things
and the churchturmglocke rings.

Manche holen sich a Taennchen
when this brennt they cry „Attention“.
Rufen for the Feuerwehr
„Please come quick to loeschen her!“
Goes the Taennchen off in Rauch
they are standing on the Schlauch.

In the kitchen of the house
mother makes the Christmasschmaus.
She is working, schufts and bakes
the hit is now her Joghurtkeks
and the Opa says als Tester
„We are killed bis to Silvester.“
Then he fills the last Glas wine-
yes this is the christmastime!

Day by day does so vergang
and the holy night does come
you can think, you can remember
this is immer in Dezember.

Then the childrenlein are coming
candle-Wachs is abwaerts running.
Bing of Crosby Christmas sings
while the Towerglocke rings
and the angels look so fine
well this is the Weihnachtstime.

Baby-eyes are kugelrund
the family feels kerngesund
when unterm Weihnachtsbaum they’re hocking
then nothing can them ever shoking.
They are happy, are so fine
this happens in the christmastime.

The animals all in the house
the Hund, the Katz, the bird, the Maus,
are turning round the Weihnachtsstress,
enjoy this as never nie
well they find Kitekat and Chappi
in the Geschenkkarton of Papi.

The family begins to sing
and wieder does a Gloeckchen ring.
Zum Song vom gruenen Tannenbaum
the Traenen rennen down and down.
Bis our mother ploetzlich flennt
„The christmas-Gans im Ofen brennt!“
her nose indeed is very fine
Ende of the Weihnachtstime


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