Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

Denken Sie an einen Menschen, mit dem Sie sich gut verstehen. Wie viel Zeit könnten Sie mit ihm verbringen, ohne sich in sinnvollen Sätzen zu verständigen? Zwei Tage? Zwei Monate? Ein halbes Jahr? Stellen Sie sich vor, dieser Mensch spräche nur Russisch. (Ich nehme an, Sie können kein Russisch.) Wie verändert sich die Versuchsanordnung jetzt? Und wenn es ein Kind ist? Und wenn Sie es sind, wie Sie im Alter von zehn Jahren waren? Haben wir schon über das innere Kind gesprochen? Da verliert ein hochintelligenter Mensch, der an der Übererfüllung der fachlichen Anforderungen zugrunde geht, seinen Job, seine Freundin und seine Wohnung, er versucht in einem Abbruchhaus zu schlafen und plötzlich taucht dieser Junge auf und wird sein Freund. Ist es nicht gleichgültig, ob etwas existiert oder nicht, solange jemand es so erlebt, dass es existiert? Die Grenze zum Wahnsinn? Zum weißen Rauschen? Zur Produktion von Kunst? Zeitschleifen. Streit mit dem Vater. Der Regen prasselt auf die Plastikplane. Die Plane sinkt auf der Erde zusammen. Geruch des Ausgeliefertseins. Ein weggeworfener und wieder zurückgebrachter Liebesbrief. Der Blick in den Himmel über dem Wald und über der Autobahn Richtung Süden. Wo leben wir?

 
Musik: Ian Hooper (Mighty Oaks)
 
 
 

 

This entry was posted on Sonntag, 14. September 2014 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

1 Comment

  1. Martina Weber:

    Ein Interview mit Hans Weingartner finden Sie hier


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