„You hide from yourself, but you’re tracking you down“. Zwei mit grimmiger Gewissheit vorgetragene Zeilen aus dem Song „Recalling The Truth“, aus dem in Kürze erscheinenden Album „The Man Upstairs“ von Robyn Hitchcock. Der Mann aus Cambridge hat nun auch schon den Glanz der frühen, psychedelischen Klangfarben hinter sich gelassen, und ein Zimmer im „Tower of Song“ bezogen: man lebt noch, dort, im ersten Stock (Leonard Cohen weiss ein Lied davon zu singen, er war schon ein paar Stockwerke höher zu Besuch, der Designer des Albumcovers auch), man lässt die Schatten bei einer Tasse Tee länger werden, und Robyn schlüpft in die Haut eigener Lieder, in die Melodien der Psychedelic Furs (wieder ohne Farbenfeuerwerk) und von Roxy Music. Die Melancholie kommt ohne Ferry’sche Eleganz daher, dafür mit der überzeugendsten Lagerfeuergitarre seit langem. Adagio, adagio! Alles spartanisch, Bert Jansch winkt einmal vom Dachgeschoss, und Joe Boyd hat das Teil produziert, und es muss den Produzenten und Autor des lesenswerten Erinnerungsbuches „White Bicycles“ an seine frühen Jahre in England erinnert haben, als er mit Judy Collins, der Incredible String Band sowie Nick Drake im Studio war, und dem britischen Himmel ein paar Sternstunden bescherte. Die Nacht, die hier aufscheint, in „The Man Upstairs“, kommt ohne einen sternübersäten Himmel aus, draussen ist es stockdunkel, ein paar Laternen spenden fahles Licht, und der Tee ist ausgetrunken.