Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

Heute und morgen
 
I.

Und der warme Wind und die Pappelbäume und wie er mit ihren Blättern
spielen wird wie mit kleinen Glocken und die violette Nacht und die
Einsamkeit und der nächste Tag und wie der Himmel aufreißt und mit
Geräuschen die Wolken gegeneinander brechen und die Hitze vom Mittag
sich in Wasserströme verwandelt, die von oben über uns einbrechen, und wie
der Regen die warme Erde von deinem Gesicht wäscht und die Reptilien,
die wie brave Kinder einen Kreis bilden und den Trommelschlägen lauschen,
und
 
II.

der Wald und wie seine Wege von ihm gespalten werden und wie die
feuchte Erde sich in deine Handlinien gräbt, als ernährten sich deine Hände
von warmem Lehn und die Grasbüschel am Boden und die stillen Vögel,
die in ihnen schlafen, und
 
III.

weit weg das Meer und die Seen und die Lichter anderer Kontinente und
heute und morgen und wie die Berge sich so auf das Wasser legen, als
würden sie aus einer Pfütze trinken. Deine Erdenhand auf meiner Stirn.
 
I. M.

__________
 

Es war immer Sommer bei ihr. Tabakfelder. Die Tochter von Ikarus, sie stolperte über Breitengrade. Machte sich niemals Notizen. Sie wusste, Menschen hungern nach Routine. Alphaltgeruch. Und das Wechselgeld. Mosaik. Was der Wohnraum für unser Leben bedeutet. Der Himmel war weiß in dieser Nacht. Dann faltete sie ihr Leben zusammen, steckte es in eine blaue Zigarettenschachtel und ging fort. Neben der Straße das Meer.
 

This entry was posted on Sonntag, 27. Juli 2014 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

3 Comments

  1. Lajla nizinski:

    Nach drei Stationen holt sie die Zigarettenschachtel mit der schönen Aufschrift NIL heraus.

  2. Martina:

    Genau die, Lajla :)
    Und aus ihrem neuen Gedicht bastelt sie einen Papierflieger.

  3. Sabine:

    Ich werde heute sofort auch Straßenbahn fahren!


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