Henry fragte mich heute nach ein paar Programmhinweisen für die JazzFacts, aber da gibt es noch keine ansatzweise fertige playlist. Ganz gegen meinen normalen Rhythmus wird das Programm erst in der Nacht zum Donnerstag letzte Gestalt annehmen, genauso wie das Skript. Diverse eingeplante CDs sind nicht rechtzeitig engetroffen, doch dank The Leaf Label, London, bekam ich das unfasslich gute, hochgradig experimentelle neue Album von Polar Bear, IN EACH AND EVERYONE. Science-Fiction-Jazz, der manchem tief unter die Haut gehen und (ich sags mal so lapidar) Herzen öffnen wird. Im Till Brönner-Fanclub könnten beim Zuhören allerdings akute Angstattacken und Fluchtbewegungen ausgelöst werden. Das zweite hochklassige, stilistisch ganz anders gelagerte Album der Sendung ist LE VENT vom Colin Vallon Trio. Mit den überaus sympathischen Colin und Julian habe ich ein paar Emails, Fragen und Antworten ausgetauscht. Seit heute weiss ich auch, dass „Le Quai“ nicht „Hafenkai“ oder „Ufermauer“ heisst, sondern „Bahnsteig“ :) Und an diesem „Bahnsteig“ wird die Sendung ihr natürliches Ende finden. Ausserdem gibt es einen recht skurrilen Beitrag über einen etwas kauzigen Starpianisten aus Baku, und einer meiner liebsten Kollegen, Bert Noglik ruft anlässlich einer „Birthday Edition“ ein grosses europäisches Pianotrio in Erinnerung, das von Herrn Kühn, Monsieur Humair und Monsieur Jenny-Clark. Der Rest ist noch offen. Einer bestmmten Platte (der neuen Mehldau) gebe ich noch eine Chance, morgen, und wenn sich mein erster und zweiter Eindruck bestätigen, wird es einen netten Verriss geben. Na, nett wird der nicht sein, aber sachdienlich, nur: bevor ich sowas über den Äther schicke, muss ich mir meiner Sache sicher sein. Vielleicht waren ja auch meine Ohren in zweitklassiger Verfassung. Dann schweige ich lieber. Übrigens, für unsere Münchner Leser: das Colin Vallon Trio spielt am Samstag in der „Unterfahrt“.
2014 4 Mrz
Ein paar Hinweise für Jazzfreunde
von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Comments off