Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

So viele Pianotrios sind langweilig, Sackgassen des Jazz voller schöngeistiger Klimperei, gesucht werden die Ausnahmen: Bobo Stenson eröffnete mit seinem Doppelalbum SERENITY Ende der Neunziger Jahre einen Reigen sehr guter Triowerke. An dieses Werk möchte ich in der Nacht von Sonntag auf Montag erinnern, hinzu kommen Duoaufnahmen von Michael Wollny und Heinz Sauer, sowie eine Ausgrabung aus alten Archiven: Chris McGregors SEA BREEZES, Piano solo. Zwischendrin ein Ambient-Duo aus Australien, Gilded, welches das Klavier weit aus Jazzzonen herauslockt, sowie ein Klangforscher-Duo aus Frankreich, Kristoff K. Roll, das eigenwillige Antworten gibt auf die Frage, wie man erzählte Träume musikalisch vertonen kann. Wer da eine leblos-abstrakte Labormusik erwartet, irrt gründlich. Die Gefahr besteht allerdings, dass man beim nächtlichen Hören leicht in eigene Traumreiche entschwebt. Wem das passiert, der könnte hinterher erschrocken hochfahren: denn das letzte Stück der Stunde hat einst der Trompeter Mongezi Feza geschrieben – es ist furios und expressiv, und Chris McGregor haut die Komposition „Sonia“ in die Tasten, dass es eine wahre Freude ist. Sie kennen diese Komposition womöglich aus anderer Quelle: Robert Wyatt hat es gecovert auf seinem alten Album RUTH IS STRANGER THAN RICHARD.

Live stream: www.dradio.de

This entry was posted on Sonntag, 13. Januar 2013 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

1 Comment

  1. Louisa:

    Schöne sendung michael,
    hat sich gelohnt nicht in die eigenen traumwelten abzudriften,sondern jeden ton aufmerksam aufzunehmen-sofern jemandem insgesamt nicht sogar der spiegel eigener traumreiche hörbar wurde.

    Guten tag:)


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